Studie - Flaschenkinder entwickeln sich anders, als gestillte Kinder

Wissenschaftler gelangten erneut zu Erkenntnissen über die Wirkung von Muttermilch

Von Jutta Baur
4. Mai 2011

Die Diskussion um die Vor- oder Nachteile von Muttermilch für ein Neugeborenes hat nach der Veröffentlichung einer Studie neue Argumente erhalten. Die Wissenschaftler aus der Schweiz und aus Frankreich stellten ihre Ergebnisse anlässlich des jährlichen Kongresses der "Pediatric Academic Societies" vor. Die Tagung fand in diesem Jahr in Denver statt.

Die Experten hatten 234 Neugeborene in drei Gruppen beobachtet. Die Säuglinge bekamen in den ersten vier Lebensmonaten unterschiedliche Nahrung. Neben einer Muttermilchgruppe, gab es eine mit Milchersatznahrung im unteren und eine mit Nahrung im oberen Segment des Proteingehaltes. Alle Kinder befanden sich mit ihrer Eiweißversorgung jedoch stets innerhalb der empfohlenen Mengen.

Unterschiede in Wachstum und Blutdruck

Nach den vier Monaten wurden die "Muttermilch-Kinder" bei Bedarf ebenfalls auf Babynahrung mit niedrigerem Eiweißgehalt umgestellt. Während der ersten drei Lebensjahre entwickelten sich die Kinder sehr unterschiedlich. Es zeigten sich allerdings metabolische Gemeinsamkeiten innerhalb der jeweiligen Gruppen. Babys, die weniger Eiweiß bekamen, entwickelten einen kleineren Kopf, als die aus den beiden anderen Gruppen. Außerdem war der Blutdruck in den Babynahrungs-Gruppen höher.

Anscheinend sei die frühe Ernährung extrem wichtig für das Größenwachstum und den Hormonstatus der Säuglinge. Noch ist nicht geklärt, ob und wie sich dies auf die spätere Gesundheit auswirken kann.