In der Öffentlichkeit stillen - in vielen Bereichen immer noch ein Grund zur Aufregung

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
3. Februar 2014

Wer ein Kind im Säuglingsalter hat, muss seinen Tagesablauf ganz nach den Bedürfnissen des Kleinen richten. Dazu gehört auch das Wickeln und Stillen, wenn man gerade unterwegs ist. Letzteres sorgt bei vielen Menschen immer noch für Aufregung, obgleich es ansich das Natürlichste auf der Welt ist. Dabei kommt es nicht nur zu eindeutigen Blicken sondern auch schon mal zu Aufforderungen, das Stillen zu unterlassen oder beispielsweise das Café, in dem man gerade eingekehrt ist, wieder zu verlassen.

Die weibliche Brust als Sexobjekt

Eine nackte, weibliche Brust, sehen vor allen Dingen Männer als Sexobjekt an. Für viele Menschen gilt das Zeigen des Busens in der Öffentlichkeit - auch wenn dies in dem Fall zur Ernährung des eigenen Kindes getan wird - als obszön, eklig und belästigend. Bei vielen Frauen führt das dazu, dass sie sich schämen, ihr Kind im Park, Café und Co. zu füttern und es daher möglichst vermeiden.

Schon seit Jahren wird seitens des Deutschen Hebammenverbandes gefordert, die Rechte des Stillenden besser zu schützen, doch bisherige Schritte in diese Richtung scheiterten. Demzufolge bleibt es Besitzern in Sachen Hausrecht weiterhin gestattet, Frauen das Stillen in ihren Räumlichkeiten zu untersagen.

Selbstbewusstsein zeigen

Hebammen raten Frauen, die in diesem Bereich ihre Zweifel haben, stets selbstbewusst aufzutreten und sich von schiefen Blicken oder entsprechenden Kommentaren nicht einschüchtern zu lassen. Das Stillen lässt sich so diskret durchführen, dass es so aussieht, als würde das Baby einfach nur im Arm der Mutter liegen. Es gibt spezielle Blusen, Shirts und Kleider, die das disrkete Stillen ermöglichen und auch, sich ein Tuch über die Schulter zu legen, kann schon helfen. Wer sich diesbezüglich noch unsicher ist, sollte das Stillen zu Hause vor dem Spiegel üben.