Milcheinschuss - Welche Funktion hat er und wann kommt es dazu?

Unter dem Milcheinschuss versteht man den Zeitpunkt, in dem die Milch "einschießt" und die Vormilch durch die Übergangsmilch und schließlich reife Muttermilch ersetzt. Dieser Zeitpunkt stellt sich einige Tage nach der Geburt ein. Ein Spannungsgefühl in den Brüsten zählt zu den typischen Symptomen. Um das unangenehme Druckgefühl zu lindern, gibt es hilfreiche Maßnahmen. Lesen Sie alles Wissenswerte über den Milcheinschuss.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist der Milcheinschuss und wann kommt er?

Die Vormilch ist derart nahrhaft, dass sie das Neugeborene mit allem versorgt, was es in den ersten Lebenstagen braucht. Sie sättigt das Baby bis zum richtigen Milcheinschuss, auch wenn man kaum glauben kann, dass dem Baby eine derart geringe Menge ausreicht.

Der Milcheinschuss kommt wenige Tage nach der Geburt, oft über Nacht. Nach einer natürlichen vaginalen Geburt kommt der Milcheinschuss meist zwischen dem zweiten und fünften Tag nach der Geburt, nach einer Geburt per Kaiserschnitt kann es etwas länger dauern. Vom Milcheinschuss ist die Rede, wenn die Milch "einschießt" - die Vormilch wird durch die so genannte Übergangsmilch und schließlich die reife Muttermilch ersetzt.

Wie zeigt sich der Milcheinschuss, woran erkennt man ihn?

Der Zeitpunkt des Milcheinschusses ist nicht bei jeder Frau gleich; es gibt individuelle Unterschiede. Er wird durch Hormone gesteuert: die Werte der Schwangerschaftshormone im Blut sinken, während die der Stillhormone ansteigen - als Reaktion kommt es zum Milcheinschuss.

Morgens hat die frischgebackene Mutter dann gerötete, spannende Brüste, die sich auch warm anfühlen können. Anfangs ist das recht unangenehm, doch dies gibt sich bald. Ebenfalls möglich sind leichtes Fieber oder Schmerzen. Das Spannungsgefühl ist im vermehrten Blut- und Lymphfluss begründet; nach einiger Zeit legt es sich.

Die meisten Frauen sind froh, wenn sie endlich Muttermilch haben. Denn nun können sie ihr schreiendes Baby besser beruhigen und können es endlich mit Nahrung versorgen. Bisher wurde das Baby zwar auch an die Brust gelegt, es wurde jedoch noch nicht richtig satt.

Wie kann man den Milcheinschuss unterstützen?

Der Milcheinschuss ist für viele Frauen mit einem unangenehmen Gefühl verbunden. Besonders das Druckgefühl wird als störend empfunden. Hilfreich in diesem Fall ist beispielsweise

  • das Auflegen von feucht-warmen Umschlägen
  • eine warme Dusche
  • das Herausstreichen einer kleinen Menge Milch mit der Hand

Durch die Wärme werden Milchgänge und Brustgewebe entspannt. Somit ist ein leichterer Milchfluss möglich. Die Brust sollte vor dem Stillen für wenige Minute gewärmt werden. Empfehlenswert sind auch Auflagen, die sich ebenso kühlen lassen - sie sorgen nach dem Stillvorgang für wohltuende Linderung der geschwollenen Brüste.

Auch kann es sein, dass sich die Brustwarze nicht optimal aufrichtet, da sie so prall ist. Im Bereich der Stillhilfe findet man Brustwarzenformer, die man auf die Brustwarze aufsetzt. Durch diese können eingezogene oder flache Brustwarzen auf sanfte Weise stimuliert werden.

Das Anlegen des Babys wird dadurch erleichtert. Außerdem kann der Milchfluss unterstützt werden.

Ideal ist es, wenn sich die Mutter beim Stillbeginn von einer Stillberaterin oder Hebamme begleiten lässt. Auf diese Weise können anfängliche Schwierigkeiten schnell angegangen werden.

Warum kein Milcheinschuss - Wodurch kann er verzögert werden?

Es gibt einige Faktoren, die zu einer verminderten Milchanregung führen können und somit den Milcheinschuss auch verzögern können. Wenn es mit dem Stillen nicht so richtig klappen möchte, können folgende Auslöser eine Rolle spielen:

  • Medikamente während der Geburt, die sich auf das Baby auswirken
  • Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt für Untersuchungen
  • ein Kaiserschnitte, der sich auf den Milchspendereflexauswirken kann
  • ein suboptimales Anlegen des Kindes an die Brust
  • das Zufüttern des Babys