35 Millionen Heilrezepte ausgestellt: Spitzenreiter sind Physiotherapie, Ergo- und Sprachtherapie

Von Ingrid Neufeld
23. Dezember 2013

Laut dem Heilmittelbericht 2013 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido) sind insbesondere Jungen von einer verzögerten Sprachentwicklung betroffen. Denn im Jahr 2012 erhielten 25 % aller Sechsjährigen eine sprachtherapeutische Behandlung, während es nur 20 % der Mädchen sind. Bei den unter 15-jährigen wird eine solche Therapie zu zwei Dritteln von Ärzten verschrieben.

35 Millionen ärztliche Rezepte ausgewertet

Meist ist die Ursache dafür eine Sprachstörung und die Behandlungszeit ist in der Regel noch vor dem zehnten Geburtstag des Kindes. Für den Bericht wurden 35 Millionen von Ärzten verschriebene Heilmittelrezepte unter die Lupe genommen.

Höchste Ausgaben für physiotherapeutische Behandlungen

Außer Sprachtherapie wurden die Rezepte für Ergotherapie, Physiotherapie und Fußpflege (Podologie) ausgestellt. Dafür mussten die Kassen im Jahr 2012 rund fünf Milliarden Euro zur Verfügung stellen, das meiste Geld floss in die physiotherapeutischen Behandlungen, danach kamen Ergo- und Sprachtherapie. Das Bundesland mit den meisten Behandlungen ist Sachsen, danach kommen Berlin und Hamburg. Die wenigsten Verordnungen gibt es in Westfalen-Lippe und Nordrhein.

Bei der Sprachtherapie sind die meisten Verordnungen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein ausgestellt. Die wenigsten Verordnungen in Sachen Sprachförderung werden in Bayern ausgestellt.