Babyersatznahrung steigert das Risiko für eine Pylorusstenose

Von Cornelia Scherpe
29. Oktober 2013

Mit dem Wort "Pylorusstenose" müssen sich frischgebackene Eltern auseinander setzen, die ihr Kind füttern und dabei immer wieder dessen Erbrechen erleben. Es handelt sich bei der Pylorusstenose um ein Problem des Magenganges. Dieser ist bei den Kindern so verengt, dass die ankommende Nahrung nicht richtig weitergeleitet werden kann und der Säugling daher in einem Schwall erbricht.

Verengung tritt ab der zweiten Lebenswoche auf

Meist tritt dieses Problem ab der zweiten oder spätestens sechsten Lebenswoche auf. Bisher ist der Medizin aber völlig unklar, was die Pylorusstenose in erster Instanz auslöst. Da sich das Problem jedoch erst nach und nach entwickelt, gehen viele Ärzte davon aus, dass Faktoren aus der Umwelt eine Rolle spielen. Daher werden auch immer wieder Studien zum Thema betrieben und die Zusammenhänge gesucht.

Zusammenhang zwischen Erbrechen und Füttern von Babyersatznahrung möglich

Die aktuellste Untersuchung hat sich mit dem Zusammenhang dieser Art des Erbrechens und dem Füttern von Babyersatznahrung beschäftigt. Insgesamt konnte man 714 Kinder mit Pylorusstenose betreuen und diesen eine gesunde Kontrollgruppe dem gegenüberstellen. Die aktive Studienzeit dauerte von 2003 bis 2009.

Dabei fiel den Forschern auf, dass ganze 19 Prozent der betroffenen Babys bereits von Geburt an mit Babyersatznahrung versorgt worden waren. In der Kontrollgruppe war das dagegen nur in 9,1 Prozent der Fälle so. Laut Berechnung der Forscher ist es daher sehr gut denkbar, dass rund elf Prozent aller Fälle von Pylorusstenose auf die Ernährung mit Babyersatznahrung zurückgeführt werden können.

Risiko für Jungs und Kinder von Spätgebärenden höher

Die Studie konnte jedoch gleich noch weitere Risikofaktoren aus ihrer Beobachtung ableiten. Demnach ist die Gefahr für männliche Kinder größer als für die Mädchen. Auch wenn die Mutter bereits frühere Geburten durchlebt hat und wenn sie bereits 35 Jahre oder älter ist, steigt für das Kind das Risiko.