Rituale helfen Babys beim Einschlafen

Von Ingrid Neufeld
15. April 2013

Babys haben neun Monate lang ihren eigenen Rhythmus gehabt. Sie waren wach, wenn sie es wollten und haben geschlafen, wenn ihnen danach war. Jetzt sind sie auf der Welt - und alles sollte anders sein? Kein Wunder, dass Babys erst eine Weile brauchen, um sich an den Tag-Nacht-Rhythmus zu gewöhnen. Darum sollten sich Eltern beizeiten darauf einstellen, dass genug Schlaf für sie selbst erst einmal der Vergangenheit angehört.

Die Wach- und Tiefschlafphasen eines Babys ändern sich in einer Nacht ungefähr bis zu siebenmal. Deshalb dauert es bis Babys durchschlafen. Eltern brauchen jetzt viel Geduld und manchmal auch ein dickes Fell, wenn es gut gemeinte Ratschläge von Außenstehenden hagelt.

Übermüdete Mütter sollten sich tagsüber den Luxus für eine Schlafpause gönnen. Auch das Baby schläft manchmal, oder aber jemand anders kümmert sich darum. Beim Finden des Schlaf-Wach-Rhythmus können Eltern ihr Baby unterstützen, indem es nachts Ruhe vorfindet und auch das Stillen bei Dämmerlicht geschieht. Unterhaltungen gibt es nachts nicht. Wenn das Babybett gleich in der Nähe von der Mama steht, ist es möglicherweise ruhiger, außerdem hat es die Mutter nicht so weit, wenn sie das Baby stillen muss.

Manche Babys schreien jeden Abend, mitunter stundenlang. Das gehört zu ihrer Entwicklung und gibt sich von selber wieder. Eltern, die Rituale einführen, können damit wesentliches bewirken, denn das Kind lernt Strukturen kennen und erfährt Sicherheit. Dazu gehört das immer gleiche Ablaufen des Ins-Bett-Gehens. Zuerst essen, dann waschen, Zähneputzen, Geschichte vorlesen, Lied singen.

Wenn so ein einmal festgelegter Ablauf immer wieder erfolgt, gewöhnt sich das Baby daran und wird automatisch müde. Gleichzeitig bekommt es dabei Hinwendung, Zeit, Streicheleinheiten und einen festen Halt.