Kopfgneis oder Milchschorf am Kopf des Babys? Die richtige Diagnose ist wichtig

Von Nicole Freialdenhoven
10. Oktober 2012

Wenn bei einem Baby schuppiger Ausschlag auf dem Kopf entsteht, denken die meisten Menschen sofort an den klassischen Milchschorf. Auch Ärzte neigen schnell zu dieser Diagnose, doch manchmal handelt es sich gar nicht um Milchschorf, sondern um Kopfgneis, der für das Baby leichter zu ertragen ist. Die richtige Diagnose ist für eine effektive Behandlung wichtig.

Beim Milchschorf handelt es sich um einen leicht gelblichen schuppigen Ausschlag, der ein wenig an angebrannte Milch im Topf erinnert. Milchschorf tritt meistens ab dem dritten Lebensmonat auf der Kopfhaut auf, kann jedoch auch an Wangen, Stirn oder sogar Armen und Beinen entstehen. Entzündeter Milchschorf juckt und macht nicht nur dem Baby zu schaffen, sondern auch den Eltern, die aufgrund des Quengelns und Weinens nicht schlafen können. Da Milchschorf später zu Neurodermitis führen kann, sollte die Erkrankung möglichst bald und bis zum vollständigen Abklingen vom Kinderarzt behandelt werden.

Kopfgneis, in der Fachsprache Seborrhoisches Ekzem genannt, ist dagegen eher harmlos: Er entsteht durch eine übermäßige Talgproduktion beim Säugling und klingt nach den ersten Lebensmonaten meistens von selbst wieder ab. Die weichen Schuppen auf der Kopfhaut können jedoch zu Verklebungen mit dem Haar und der Babyhaut führen und können notfalls mit sanften Produkten entfernt werden. Besser ist es jedoch, einfach abzuwarten bis der Kopfgneis von selbst wieder verschwindet.