Fossile Funde lassen Rückschlüsse auf das Geburtsgewicht von Babys bei Vormenschen zu

Durch Untersuchung von Fossilien Erkenntnisse über Kinderaufzucht unserer Vorfahren gewonnen

Von Laura Busch
17. Januar 2011

Menschliche Babys wiegen rund 6 Prozent des mütterlichen Körpergewichts, wenn sie das Licht der Welt erblicken. Bei Menschenaffen sind es nur circa drei Prozent.

Der Forscher Jeremy DeSilva von der amerikanischen Boston University hat nun anhand von fossilen Knochen sowie der Auswertung von anderen Studien herausgefunden, dass auch schon unsere Vorfahren schwere Kinder auf die Welt gebracht haben - jedenfalls im Vergleich zum Affen.

Höheres Geburtsgewicht als Anzeichen für frühe gemeinsame Kinderaufzucht

Der Wissenschaftler untersuchte Knochen der Australopithecus, die vor etwa 4 Millionen Jahren gelebt haben. Bei ihnen soll das Geburtsgewicht rund 5 Prozent des Körpergewichts der Mutter betragen haben. Bei den Ardipithecus, die vor 4,4 Millionen Jahren die Erde bevölkerten, müssten es noch rund 3 Prozent gewesen sein.

Der Forscher führt diesen Anstieg des Geburtsgewichts auf Veränderungen wie den einsetzenden aufrechten Gang zurück.

Es könnte weiterhin ein Hinweis auf eine Art Arbeitsteilung bei der Kinderversorgung sein. Ein größeres Kind braucht mehr Nahrung, ist schlechter zu tragen und schwieriger zu gebären. Es könnte also sein, dass gemeinsame Kinderaufzucht früher als bisher gedacht praktiziert wurde.