Babys als Empfängnisverhütung - Warum die Evolution Säuglinge nachts aufwachen lässt

Von Nicole Freialdenhoven
22. April 2014

Viele junge Eltern fragen sich entnervt, warum das Baby nachts einfach nicht durchschlafen will und immer mit wieder lautstark auf sich und seine Bedürfnisse aufmerksam macht. Tatsächlich hat Mutter Natur eine gute Antwort auf diese Frage, denn so schützt sich das Baby vor möglicher Konkurrenz um Muttis gute Milch, denn das nächtliche Stillen wirkt empfängnisverhütend.

Hormon Prolaktin wirkt empfängnisverhütend und sorgt für neue Milchbildung

Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Harvard University, die sich eingehender mit dieser Frage beschäftigt haben. Während des Stillens wird das Hormon Prolaktin ausgeschüttet, das einerseits für immer neue Milchbildung sorgt, andererseits aber auch empfängnisverhütend wirkt indem es den Eisprung unterdrückt. Je länger und häufiger der Säugling also gestillt wird, umso geringer ist die Chance, dass die Mutter schnell wieder schwanger wird.

Zumindest in früheren Jahrhunderten sank die Überlebenschance der Säuglinge drastisch, wenn sehr schnell ein jüngeres Geschwisterkind auf die Welt kam. Dies könnte im Laufe der Evolution dazu geführt haben, dass dank natürlicher Selektion die Babys überlebten, die nachts mit lautem Schreien mehr Milch eingefordert hatten und so weitere Schwangerschaften verhinderten.

Für das Kind ist das nächtliche Erwachen also ein gutes Zeichen - zum Leidwesen der Eltern, die Monate lang auf ein erholsames Durchschlafen verzichten müssen.