Neugeborene während einer Grippe-Pandemie haben höheres Risiko für ein schwaches Herz

Präventiver Grippeimpfschutz bei Schwangeren verhindert eventuelle Konsequenzen für das Ungeborene

Von Viola Reinhardt
12. Oktober 2009

Babys, die in der Zeit einer grassierenden Grippe-Pandemie das Licht der Welt erblicken, unterliegen im Laufe ihres Lebens einem höheren Risiko ein schwaches Herz zu bekommen. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler nach der Auswertung von Daten über 100.000 Personen, die im Jahr 1918 in der Zeit der herrschenden schweren Grippe-Pandemie geboren worden waren.

Auch damals handelte es sich um den Erreger A/H1N1, wie er heute bei der Schweinegrippe vorkommt. Angesichts der Auswertungen, kamen die Forscher zu dem Schluss, dass selbst schwach verlaufende Infektionen mit den Grippe-Viren für das Ungeborene problematisch werden können. Die Grippe im Jahr 1918 fand ihren Höhepunkt der Erkrankungszahlen zwischen Oktober und Dezember.

Herzerkrankungen als Konsequenz

Männer, die damals geboren wurden, hatten im Alter von sechzig Jahren durchschnittlich 23% häufiger eine Herzerkrankung als es bei dem Bevölkerungsdurchschnitt der Fall war. Bei den weiblichen Personen zeigte sich jedoch solch ein Risiko erst dann mit knapp 17% über dem Durchschnitt, wenn sie Mitte 1919 zur Welt gekommen sind. Ebenfalls interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Männer zwischen den Jahren 1915 und 1922 beständig größer wurden, allerdings die aus dem Jahr 1918 stammenden Männer gleich groß blieben.

Nach Ansicht der Wissenschaftler hat somit auch ein harmloser Verlauf der Grippe in der Schwangerschaft Konsequenzen für das spätere Leben des noch Ungeborenen. Umso wichtiger ist es hier präventiv vorzugehen und rechtzeitig für einen Grippeimpfschutz zu sorgen.