Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm - Jedes siebte Neugeborene wiegt zu wenig

Säuglinge mit einem geringen Geburtsgewicht haben ein deutlich erhöhtes Sterberisiko

Von Cornelia Scherpe
3. Juni 2019

Ein zu geringes Gewicht bei der Geburt ist vor allem in armen Ländern ein häufiges Sterberisiko für Babys. Statistisch sterben pro Jahr etwa 2,5 Millionen Neugeborene und in 80 Prozent der Fälle ist Untergewicht bei der Entbindung festgestellt worden. Das bedeutet zwar nicht, dass das geringe Geburtsgewicht der Todesgrund ist, doch die Schwäche spielt definitiv in die Gesamtgefahr hinein.

Auch Babys, die überleben und heranwachsen, haben öfter Entwicklungsbeeinträchtigungen und tendieren vermehrt zu Krankheiten im gesamten Verlauf ihres Lebens. Ein Geburtsgewicht von unter 2.500 Gramm gilt daher als Risiko und von diesem ist weltweit jedes siebte Baby betroffen. Zu dem Ergebnis kam eine aktuelle Studie.

Die meisten Fälle in Afrika und Südasien

Forscher vom UN-Kinderhilfswerks Unicef, vom Londoner Instituts für Hygiene und Tropenmedizin und von der WHO haben berechnet, dass jedes siebte Kind weniger als 2.500 Gramm wiegt und dabei in 75 Prozent der Fälle aus Afrika oder Südasien kommt. Meist ist das Kind im Mutterleib durch eine Unterversorgung der Frau zu wenig gewachsen. Die übrigen Fälle verteilen sich auf die anderen Weltregionen, wo vor allem eine Frühgeburt die Ursache für zu wenig Gewicht des Kindes ist.

Das niedrigste Risiko gab es in Schweden (2,4 Prozent). Deutschland kam auf 6,6, England auf sieben und die USA auf acht Prozent.

Insgesamt hat die Versorgung seit der letzten Untersuchung 2000 kaum eine Verbesserung erzielen können. Vor gut 20 Jahren war ein zu niedriges Geburtsgewicht in 17,5 Prozent der Fälle aufgetreten. Heute liegt die Quote mit 14,6 Prozent nur 2,9 Prozent darunter. Das ursprüngliche Ziel der WHO, die weltweite Rate bis 2025 um wenigstens 30 Prozent zu senken, scheint damit kaum mehr erreichbar. Die Forscher fordern besser Aufklärungsarbeit weltweit und eine intensivere Betreuung der werdenden Mütter.