Deutsche Neugeborene landen im Babyspeck-Vergleich weit vorne

Im internationalen Vergleich haben Babys in Deutschland ein hohes Geburtsgewicht

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2017

Wie viel ein Kind bei der Geburt wiegt, hängt von vielen Faktoren ab. Eine Studie hat sich kürzlich angesehen, in welchen Nationen Neugeborene am meisten wiegen und wo die Babys eher leicht sind. Deutschland landete dabei auf dem zweiten Platz.

Länder mit hohem Geburtsgewicht

  • Bei der Geburt wiegt ein deutsches Kind durchschnittlich 3.480 Gramm.
  • Übertroffen wird das nur noch von Norwegen, mit einem Geburtsgewicht von 3.575 Gramm.
  • Ebenfalls weit vorn liegen Dänemark mit 3.462 Gramm und
  • Frankreich mit 3.370 Gramm.

Länder mit geringem Geburtsgewicht

  • Das geringste Geburtsgewicht bringen Kinder in Indien auf die Waage. Hier liegt man im Schnitt bei 2.975 Gramm.
  • Ähnlich weit hinten liegen Ägypten mit 3.100 Gramm und
  • Thailand mit 3.130 Gramm.

Nur gesunde Frauen mit risikoarmer Schwangerschaft berücksichtigt

Insgesamt wiegen die Kinder aus Mittel- und Nordeuropa am meisten. Das ist laut den Forschern vor allem auf mütterliche Faktoren zurückzuführen. Die Schwangeren sind körperlich fit, weder zu jung noch zu alt und sozial sehr gut abgesichert.

Mit einer allgemeinen Mangelversorgung hat das geringere Gewicht in anderen Ländern aber nichts zu tun. Für die Studie wurden bewusst nur gesunde Frauen ausgewählt, die eine risikoarme Schwangerschaft erlebt hatten. Auf diese Weise wollte man sicher gehen, dass das Geburtsgewicht ein aussagekräftiger Durchschnittswert für ein gesundes Baby in einer Region darstellt.

Fetale Wachstumskurve in der Schwangerschaftsvorsorge nicht sinnvoll

Das internationale Forschungsteam legt aufgrund seiner Beobachtungen nahe, künftig keine allgemeine fetale Wachstumskurve mehr zu nutzen. Diese Kurve gibt an, wie weit entwickelt ein Kind in jeder einzelnen Schwangerschaftswoche sein sollte. Tatsächliche Messungen (beispielsweise via Ultraschall) zeigen, ob das Ungeborene in der Norm liegt. Bei Abweichungen wird entsprechend reagiert. Doch eine internationale Wachstumskurve deckt die nationalen Unterschiede nicht ab. Daher sollten laut der Forscher neue, regionale Normen festgelegt werden. Das würde den Ärzten vor Ort bei der gezielten Schwangerschaftsvorsorge helfen.