Die Keime in der Muttermilch - Zusammensetzung hängt auch vom Gewicht der Frau ab

Das Körpergewicht der stillenden Mutter nimmt Einfluss auf den kindlichen Aufbau einer Immunantwort

Von Cornelia Scherpe
4. Februar 2013

Jede Mutter sollte, solange keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, ihr Neugeborenes an die Brust legen und mit Muttermilch versorgen. Viele Studien haben immer wieder belegt, dass diese Ernährung besser als jeder Ersatz ist. Das Kind wird nicht nur mit Nährstoffen versorgt, sondern auch mit Bakterien, die es zum Aufbau der eigenen Immunantwort benötigt.

Keimspektrum in der Studie

Jede Muttermilch ist dabei ganz individuell und scheint auf die genauen Bedürfnisse des eigenen Kindes abgestimmt zu sein. Die Darmflora des Kindes wird mit diesem Keimen versorgt, baut sich schrittweise auf und lässt das Immunsystem heranreifen. Auch während der Stillzeit verändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch weiter und passt sich so auch der schrittweisen Entwicklung an.

Was genau die Zusammensetzung der Muttermilch beeinflusst, wollte eine aktuelle spanische Studie untersuchen. Das Keimspektrum wird dabei jedoch nicht nur vom kindlichen Bedürfnis beeinflusst, sondern auch vom Gewicht der Mutter. Man arbeitete mit 18 Frauen, die gerade Mutter geworden waren und ihren Kindern die Brust gaben. Ständig abgenommene Proben wurden auf die enthaltenen Keime hin untersucht.

Der Einfluss des mütterlichen Körpergewichts

Schlanke Frauen hatten dabei deutlich mehr Vielfalt zu bieten und versorgten ihre Kinder so optimal. Füllige Frauen dagegen konnten ihren Kindern keine so gut gemischte Keimkultur bieten. In den ersten Wochen waren besonders viele Laktobazillen und nach sechs Wochen viele Staphylokokken in der Muttermilch. Dies traf auch auf Frauen zu, die zunächst schlank gewesen waren, während der neun Monate ihrer Schwangerschaft aber überdurchschnittlich viel zugenommen hatten.

Eine Studie mit nur 18 Frauen ist noch nicht sehr aussagekräftig, doch sie weist deutlich in eine Richtung.