Online-Handel mit Muttermilch: Stichproben finden Kuhmilch und Drogen

Beim Kauf von Muttermilch für sein Baby sollte man besonders vorsichtig sein

Von Nicole Freialdenhoven
4. Mai 2015

Der Hype um das Stillen als einzige gesunde Ernährung für Säuglinge hat dazu geführt, dass immer mehr Frauen Muttermilch auf speziellen Börsen im Internet bestellen. Dort bieten Frauen ihre überschüssige Muttermilch an, die sie abpumpen und weiter verkaufen.

Allerdings ist beim Kauf Vorsicht geboten, wie Forscher der Ohio State University nun feststellten: Von 102 Proben, die sie anonym im Internet bestellten, war jede zehnte mit Kuhmilch gestreckt.

Bakterielle Verunreinigungen, Drogen und Giftstoffe in der Muttermilch

Während dies für gesunde Babys kein Problem darstellt, könnte die gepanschte Muttermilch bei Babys mit einer Kuhmilch-Allergie zu gesundheitlichen Schäden führen. Auch wurden in vielen Proben starke bakterielle Verunreinigungen gefunden, die vermutlich durch unsachgemäße Lagerung entstanden oder durch den Versand. In einigen Fällen wurden sogar illegale Drogen in der verkauften Muttermilch gefunden oder Giftstoffe wie Bisphenol A.

Muttermilch nur von bekannten, vertrauenswürdigen Frauen kaufen

Auch die Nationale Stillkommission am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät davon ab, Muttermilch im Internet zu kaufen. Wenn überhaupt, sollte Muttermilch nur von Frauen erworben werden, die schon persönlich bekannt sind und zu denen ein Vertrauensverhältnis besteht. In Deutschland wird Muttermilch zu Preisen von bis zu 5 Euro für 100 Milliliter online verkauft.