Muttermilch aufbewahren: einfrieren und auftauen - Wie lange ist Muttermilch haltbar?

Es gibt einige gute Gründe, warum Muttermilch abgepumpt wird und dann muss man wissen, wie und wie lange sie haltbar ist. Muttermilch lässt sich aufbewahren, einfrieren und auftauen, nicht immer soll sie sogleich verwendet werden. Es gibt jedoch einige Tipps, die in diesem Zusammenhang beachtet werden sollten. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Haltbarkeit von Muttermilch und wie man sie aufbewahren, einfrieren und auftauen kann.

Von Claudia Rappold

Warum Muttermilch aufbewahren?

Muttermilch gilt als beste Nahrung für das Baby. Meistens wird sie direkt an den Nachwuchs verfüttert, es gibt jedoch Situationen, in denen die Mutter etwas von der Milch aufbewahren möchte, um beispielsweise

  • arbeiten zu gehen
  • Sport zu machen oder
  • ein wenig Schlaf nachholen

möchte. Zu diesem Zweck kann man die Muttermilch abpummpen - genauere Infos dazu gibt es hier - und beispielsweise dem Partner das Füttern überlassen. Dieser gibt dem Kind die Muttermilch dann einfach aus der Flasche. So muss das Kleine auch dann nicht auf die Muttermilch verzichten, wenn die Mutter nicht da ist.

Besonders vorteilhaft: die meisten gesundheitlichen Vorzüge der Milch sind auch nach dem Abpumpen noch wirksam. Somit stellt abgepumpte Muttermilch immer die bessere Alternative zu anderer Säuglingsnahrung dar.

So können auch die Oma oder der Papa das Baby füttern. Dazu wird die abgepumpte Muttermilch in einen speziellen Muttermilchbeutel oder einen Becher umgefüllt, die absolut steril sein müssen. Beutel und Becher erhält man im Drogeriemarkt oder vom Hersteller der Milchpumpe.

Worauf beim Abpumpen von Muttermilch zu achten ist

Abgepumpte Muttermilch kann

Damit die Muttermilch bedenkenlos aufbewahrt werden kann, sollte die Mutter sich vor dem Abpumpen gründlich die Hände waschen und ein einwandfrei gereinigtes Aufbewahrungsgerät bereit stellen.

Tipps zum Aufbewahren von Muttermilch

Um Muttermilch im Kühlschrank aufzubewahren, sollte sie direkt nach dem Abpumpen dort hineingestellt werden. Es sollten stets saubere, BPA-freie Behältnisse verwendet werden.

Es sollte keine Muttermilch mit Körpertemperatur zu bereits gekühlter Muttermilch hinzugefügt werden. Als bester Ablageort gilt die unterste Ablage über dem Fach für Gemüse.

Für das Aufbewahren im Gefrierschrank gilt, die Muttermilch nach dem Abpumpen schnellstmöglich einzufrieren. Es darf keine frisch abgepumpte zu bereits gefrorener Milch dazugegeben werden.

Bestenfalls bewahrt man kleine Portionen von weniger als 60 ml auf. Als bester Aufbewahrungsort gilt der hintere Bereich.

Muttermilch einfrieren - Wie geht man vor?

Muttermilch muss nur dann eingefroren werden, wenn man sie nicht innerhalb von drei Tagen nach dem Abpumpen verfüttern möchte. Bis dahin hält sie sich im Kühlschrank frisch

Wenn die Muttermilch eingefroren werden soll, gehen die Empfehlungen dahin, entweder ein fest verschließbaren Glasbehälter oder Hartplastik sowie trübes Hartplastik zu verwenden.

Auch Einmalbeutel für Muttermilch sind eine gute Möglichkeit, die Milch einzufrieren. Jeder Behälter bzw. jeder Beutel muss mit Datum und Uhrzeit versehen werden, bevor man sie einfriert. Nur so ist gewährleistet, dass man immer die älteste Milch zuerst verwendet.

  • Egal ob man Beutel oder Flaschen verwendet, diese sollten nie ganz vollgemacht werden. 1/4 des Gefäßes sollte immer leer bleiben, weil sich die Milch beim Einfrieren ausdehnt.

  • Sofern man das Auftauen planen kann, empfiehlt es sich, die gefrorene Milch abends aus dem Gefrierschrank zu nehmen, so ist sie bis zum nächsten Morgen aufgetaut.

Bevor die Milch mit dem Fläschchen gefüttert werden kann, muss sie jedoch langsam und schonend erwärmt werden.

Die Haltbarkeit von Muttermilch

Muttermilch ist wie folgt haltbar:

  • im Kühlschrank 0-4°C circa 3 Tage - andere Empfehlungen gehen dahin, die abgepumpte Milch so wie jede andere nicht pasteurisierte Milch nicht länger als 48 Stunden im Kühlschrank zu lagern, da bei längerer Lagerung die Keimbelastung steigt.
  • bei 15°C circa 24 Stunden
  • bei 19-22°C circa 6-8 Stunden
  • bei 25°C circa 4 Stunden

Haltbarkeit in den unterschiedlichen Kühlsystemen:

  • * ca. 2 Wochen
  • ** bis *** ca. 3-4 Monate
  • in der Tiefkühltruhe bei -19°C circa 6 Monate

Gefrorene Muttermilch verliert einen Großteil an Antioxidantien. Am besten und gesündesten sowie am gehaltvollsten ist und bleibt also frische Muttermilch.

Die folgende Tabelle gibt die Haltbarkeit von Muttermilch noch einmal übersichtlich an...

Haltbarkeit und Aufbewahrungszeiten von Muttermilch
Tiefkühlschrank
(-17 °C oder kälter)
Kühlschrank
(nicht in der Tür)
Raumtemperatur
(ca. 21 °C)
Frisch abgepumpte Muttermilch6 Monate3 Tage6 bis 8 Stunden
Aufgetaute, nicht erwärmte
Muttermilch
Nicht wieder einfrieren24 Stunden im ungeöffneten, 12 Stunden
im geöffneten Behältnis
3 Stunden

Schonendes Auftauen von Muttermilch

Entnimmt man eine Muttermilchportion aus dem Gefrierschrank, so muss diese besonders schonend aufgetaut werden. Dies erreicht man entweder durch Auftauen im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur. Dauert dies zu lange, so hält man das Gefäß mit der eingefrorenen Milch unter zuerst kaltes und dann langsam wärmer werdendes Wasser, bis die Milch Trinktemperatur hat.

Erwärmen von aufgetauter Muttermilch

Ein Erwärmen in der Mikrowelle ist für eingefrorene Milch nicht empfehlenswert. Ist die Muttermilch aufgetaut, so sollte sie nicht mehr eingefroren werden.

Trotzdem muss man die kostbare Muttermilch nicht wegschütten. Man kann sie als gesunden Badezusatz für Babys Bad verwenden.

Die Muttermilch erwärmt man am besten, indem man Beutel oder Flasche für ein paar Minuten in eine Tasse oder Schale mit warmem Wasser stellt. Auch ein Flaschenwärmer eignet sich; die Temperatur sollte 40 Grad Celisus nicht übersteigen. Anschließend schwenkt man das Behältnis leicht.

Füttern von aufgetauter Muttermilch

Das Baby sollte innerhalb von zwei Stunden mit der aufgetauten Muttermilch gefüttert werden, sofern man sie nach dem Auftauen bei Raumtemperatur lagert. Danach muss sie entsorgt werden.

Gut zu wissen: aufgetaute Muttermilch riecht anders

Aufbewahrte und aufgetaute Muttermilch kann anders riechen. Dies ist auf das Enzym Lipase zurückzuführen, welches für die Spaltung von Fetten und Freisetzung von Fettsäuren verantwortlich ist. Dadurch können sich Bakterien nicht vermehren. Sofern man sich an die Angaben zur Aufbewahrung und Haltbarkeit hält, kann man seinem Baby die Milch bedenkenlos geben.