Kinderzimmer teilen: Tipps zur Vermeidung von Streit unter Geschwistern

Nicht in jeder Wohnung gibt es für jedes Kind ein eigenes Zimmer. Wir geben Ihnen Tipps, wie man Streit im Kinderzimmer vermeidet, wenn sich mehrere Kinder ein Zimmer teilen.

Von Claudia Haut

Sicher hätte gerne jedes Kind ein eigenes Zimmer. Doch aus baulichen und vor allem auch aus finanziellen Gründen ist dies nicht immer möglich. Trotzdem ist es für die Kinder schwierig, wenn sie ihr Reich mit dem Bruder oder der Schwester teilen müssen. Streit ist hier vorprogrammiert.

Persönliche, abgetrennte Bereiche schaffen

Doch diesen Streit kann man reduzieren, indem man den Kindern in ihrem gemeinsamen Kinderzimmer jeweils einen abgetrennten Bereich schafft. Man kann das Kinderzimmer optisch aufteilen, sodass gleich erkennbar ist, dass der eine Bereich dem einen Kind, der andere dem anderen Kind gehört.

Natürlich dürfen die Kinder mitbestimmen, wie ihr Bereich gestaltet werden soll. So kann man beispielsweise eine Hälfte des Kinderzimmers in der Lieblingsfarbe des einen Kindes streichen, die andere aber in einer völlig anderen Farbe. Auch als optische Trennung eignet sich ein Regal oder ein Schrank, den bzw. das eines der beiden Kinder als Stauraum nutzen kann.

Schrank oder Regal haben auch den Vorteil, dass sie Sichtschutz bieten und jedes Kind auf diese Weise Privatsphäre erhält. Im jeweiligen Bereich des Kindes können sich auch die Vorhänge oder der Teppich vom Bereich des Geschwisterkindes unterscheiden.

Festgelegte Reglungen

Trotz einer perfekt durchdachten Einrichtung wird regelmäßig Streit unter den Geschwistern aufkommen, wenn sie ein gemeinsames Kinderzimmer bewohnen. Da bringt einer Freunde mit, der andere fühlt sich dadurch aber gestört.

Da hört einer Musik, die dem anderen aber so gar nicht gefällt. Da sieht einer eine DVD, die aber dem anderen nicht gefällt. Die Streitpunkte "Musik- und Filmgeschmack" können minimiert werden, indem die Kinder mit Kopfhörern Musik hören oder Filme sehen.

Auch feste Fernsehbenutzungszeiten können Streit über das Fernsehprogramm minimieren. Je nach Absprache darf einer beispielsweise vor dem Abendessen einen Film sehen, während der andere das Programm nach dem Abendessen auswählen darf.

Kinder, die ein gemeinsames Kinderzimmer haben, lernen Rücksicht zu nehmen. Wenn sie Freunde mitbringen, so dürfen sie natürlich lachen und spielen, sollten jedoch auch dazu erzogen werden, dass sie Rücksicht auf den Bruder oder die Schwester im Zimmer nehmen.

Ordnung und Stauraum

Da in Kinderzimmern mit mehreren Kindern grundsätzlich Platzmangel herrscht, sollte man hier als Eltern aber auch auf Ordnung und viel Stauraum achten. Jedes Kind sollte genügend Fächer und Schubladen haben, um die eigenen Spiel- und Malsachen zu verstauen.

Sollte das Kinderzimmer besonders klein sein, so ist es vielleicht auch möglich, die Kleidung in einen Schrank außerhalb des Kinderzimmers zu hängen. So können Eltern im Zimmer mehr Platz zum Spielen schaffen.

Beim Kauf von Möbeln empfiehlt es sich zudem, "durchdachte" Möbelstücke zu kaufen, die mit den Kindern mitwachsen. Sicher sind diese etwas teurer als andere Möbel, doch meist lohnt sich der Aufpreis mit den Jahren. So gibt es Betten, die später zu einem Hochbett umgebaut werden können. Dieses schafft unterhalb viel Platz zum Spielen, aber gleichzeitig auch eine kuschelige Rückzugsmöglichkeit.

Eine derartige Nische braucht jedes Kind, das im Zimmer mit Geschwistern aufwächst. Ob es dabei ein von der Decke hängender Sitzsack, eine Kuschelecke oder eben die Höhle unter dem Kinderbett ist, hängt vom Geschmack des Kindes und auch vom Platz im Kinderzimmer ab.