Beliebte Kreisspiele für Kinder - Spielregeln und Altersempfehlung

Kreisspiele sind die idealen Kinderspiele, wenn man spontan und ohne großartige Utensilien die Kinder beschäftigen möchte. Die meisten Spiele können schon im Kindergartenalter gespielt werden und sind auch wie gemacht für einen Kindergeburtstag.

Von Claudia Haut

Bei einem Kindergeburtstag sollte man schließlich zwischendurch immer wieder Bewegungsspiele einplanen, weil die Kinder sich nicht unendlich lange auf Bastelarbeiten oder ruhige Spiele konzentrieren können.

Die Vorzüge

Kreisspiele kann man spontan zwischendurch einplanen. Man benötigt dazu lediglich ein paar Mitspieler, die bei den meisten Spielen mindestens drei Jahre alt sein sollten. Utensilien wie einen Ball oder eine leere Küchenrolle hat man in der Regel ohne große Vorbereitung sowieso greifbar.

Außerdem haben Kreisspiele den Vorteil, dass alle Kinder am Spiel beteiligt sind. Spielt man mit den Kindern hingegen zum Beispiel Topfschlagen, so müssen die anderen Kinder zusehen, während das eine Kind mit verbundenen Augen den Topf sucht.

Es gibt auch Kreisspiele, bei denen die Kinder spielerisch sogar noch etwas lernen, zum Beispiel das Zählen. Doch auch unabhängig vom Lernfaktor sollten die Kinder regelmäßig Kreisspiele spielen dürfen, weil es ihnen einfach Spaß macht

  • die Maus zu fangen
  • mit einem Kind, das ebenfalls blaue Augen hat, den Platz zu tauschen ode
  • den Plumpssack hinter einem Kind fallen zu lassen.

Die meisten Kreisspiele kann man sowohl draußen im Freien als auch im Kindergartenraum, der Schulturnhalle oder in der Wohnung spielen. Bei vielen Kreisspielen ist es nicht wichtig, wer gewinnt, weil das Verliererkind dafür etwas machen darf, zum Beispiel sich flach auf den Boden legen und warten, bis es "widerbelebt" wird.

Beliebte Kreisspiele

  • Der Plumpssack geht um
  • Wo ist der Ball?
  • Stabfangen
  • Flaschendrehen
  • Katz und Maus
  • Plätze tauschen
  • Müde, matt und mausetot

Im Folgenden stellen wir Ihnen die beliebtesten Kreisspiele vor.

Der Plumpssack geht um

Für das Spiel "Der Plumpssack geht um" braucht man mindestens acht Kinder in einem Alter von mindestens drei Jahren. Als Utensil wird ein Plumpssack benötigt, der zum Beispiel ein kleines Stoffsäckchen sein kann. Alle Kinder setzen sich in einem Kreis auf. Nun wird ein lustiges Lied gesungen, das "Plumpssack-Lied". Zuvor jedoch wird ein Kind bestimmt, das anfangen darf.

Während nun die Kinder das Lied singen, nimmt das ausgewählte Kind den Plumpssack in die Hand und läuft hinter dem Rücken der Kinder im Kreis herum. Irgendwann lässt es den Plumpssack hinter einem Kind fallen und läuft dann schnell wieder an seinen vorherigen Platz zurück.

Bemerkt das Kind nicht, dass der Plumpssack hinter ihm liegt, so ist dieses Kind der Plumpssack-Träger für die nächste Runde. Bemerkt es doch, so nimmt es dieses schnell und läuft dem Plumpssack-Träger nach. Erwischt es diesen, noch bevor er/sie sich hingesetzt hat, so muss dieser Träger eine weitere Runde spielen. Das andere Kind wiederum darf sich wieder hinsetzen.

Hänschen, piep mal!

Ein Klassiker unter den Kreisspielen ist "Hänschen, piep mal!", ebenfalls für Kinder ab drei Jahre geeignet. Auch hier setzen die Kinder sich im Kreis, am besten auf Stühlen. Ein Kind wird ausgewählt, dem dann die Augen verbunden werden.

Nun wird das Kind kräftig gedreht, sodass es nicht mehr weiß, wer wo sitzt. Es darf sich dann bei einem Kind auf den Schoß setzen und muss aufgrund dessen Stimme herausfinden, welches Kind es ist.

Dazu sagt das Kind, das die Augen verbunden hat: "Hänschen, piep einmal!" Errät das Kind, auf wessen Schoß es sitzt, wird es von diesem Kind abgelöst. Ansonsten darf sich das Kind auf den nächsten Schoß setzen und weiterraten.

Für dieses Spiel braucht man mindestens drei Mitspieler. Mehr Spaß macht es aber natürlich, wenn viele Kinder mitspielen.

Wo ist der Ball?

Für das Spiel "Wo ist der Ball?" sollte man mindestens fünf Kinder haben, die mitspielen wollen. Das Mindestalter sollte bei vier Jahren liegen. Als Utensil benötigt man noch einen Tennisball.

Die Kinder stellen sich in einem Kreis auf. Ein Kind wird ausgewählt und darf sich in die Mitte dieses Kreises stellen.

Ziel ist es nun, den Tennisball hinter dem Rücken seinem rechten oder linken Nachbarn zu geben und dies so geschickt zu machen, dass das Kind in der Mitte nichts davon bemerkt. Das Kind in der Mitte muss nämlich erraten, wer gerade den Tennisball hat.

Um das Kind in der Mitte zu täuschen, tun die Kinder, die den Ball gerade nicht haben, ebenfalls so, als würden sie ihn dem Nachbarn weitergeben. Damit das Kind in der Mitte wirklich nicht sieht, wer den Ball gerade hat, sollten die Kinder nah beieinander stehen. Dieses Spiel eignet sich auch gut für Kindergeburtstage, weil man es sowohl draußen als auch drinnen spielen kann.

Freche Diebe

Sind weniger Kinder da, die spielen möchten, so eignet sich auch das Spiel "Freche Diebe". Schon ab drei Kindern, ebenfalls mindestens vier Jahre alt, kann man dieses lustige Spiel auf dem Kindergeburtstag oder für eine Kindergruppe einplanen. Als Utensilien benötigt man fünf Steine pro Kind sowie eine Kreide. Das Spiel wird draußen gespielt.

Zuerst zeichnet man mit der Kreide einen schönen großen Kreis auf die Straße bzw. den Boden. Jeder Mitspieler darf nun seine Steine in diesen Kreis legen. Nun bestimmen die Kinder, wer der so genannte Kreiswächter sein soll.

Dieses Kind muss die Steine im Kreis bewachen. Die anderen Kinder sind die Diebe und versuchen nun, Steine aus dem Kreis zu schnappen. Wird ein Kind dreimal vom Kreiswächter berührt, so hat es verloren und darf in der nächsten Runde der Kreiswächter sein.

Komm mit, lauf weg

Für das Spiel "Komm mit, lauf weg" braucht man mindestens fünf Kinder ab vier Jahre, die sich in einem großen Kreis aufstellen. Ein Kind wird ausgewählt, das beginnen darf. Es läuft um die anderen Kinder herum. Eines der Kinder tippt es von hinten an die Schulter, während es selbst jedoch weiterläuft.

Während des Antippens erteilt das Kind dem angetippten Kind den Befehl "Komm mit!" oder "Lauf weg!". Der Befehl gibt jeweils an, ob das angetippte Kind hinterherlaufen oder entgegengesetzt laufen soll.

Ziel des Spieles ist, dass eines der beiden Kinder wieder in der freien Lücke steht. Das andere Kind ist in der nächsten Runde (erneut) der Antipper.

Stabfangen

Für das Kreisspiel "Stabfangen" sollten mindestens sechs Kinder ab vier Jahre mitspielen. Einziges Utensil, das benötigt wird, ist der Stab. Ein Kind wird als "Rufer" ausgewählt, die anderen stellen sich im Kreis auf.

Der Rufer steht in der Mitte des Kreises und darf den Stab halten. Dabei steht der Stab auf dem Boden, der Rufer hält ihn lediglich oben fest.

Irgendwann ruft der Rufer den Namen eines mitspielenden Kindes und lässt gleichzeitig den Stab fallen. Das Kind muss währenddessen versuchen, den Stab im Fallen zu fangen.

Bei diesem Spiel sind nicht nur Geschicklichkeit, sondern vor allem Schnelligkeit gefragt. Je kürzer der Stab ist, desto schwieriger wird das Spiel natürlich.

Fängt das aufgerufene Kind den Stab, so darf es den Rufer ablösen. Wenn nicht, dann wird der Stab wieder aufgestellt und der Rufer darf erneut den Namen eines Kindes rufen, während er den Stab fallenlässt.

Flaschendrehen

Für das Spiel "Flaschendrehen" sollten die Kinder mindestens vier Jahre alt sein. Je mehr Kinder mitspielen, desto lustiger wird es, mindestens sollten es jedoch vier Mitspieler sein. Einziges Utensil, das man für dieses Kreisspiel benötigt, ist eine leere Flasche.

Zu Beginn des Spieles setzen sich erst einmal alle Kinder im Kreis auf den Boden. Ein Kind wird ausgewählt, das beginnen darf. Es überlegt sich eine Aufgabe und legt die Flasche in die Mitte.

Das Kind dreht nun kräftig an der Flasche, sodass diese sich im Kreis dreht. Irgendwann bleibt sie stehen. Das Kind, auf das der Flaschenhals zeigt, muss dann die ausgewählte Aufgabe erfüllen. Dies kann zum Beispiel sein, dass das Kind auf einem Bein um die Flasche hüpfen muss. Oder das Kind muss ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen.

Der Fantasie bezüglich der Aufgaben sind keine Grenzen gesetzt. Das Kind, das die Aufgabe erfüllt hat, darf sich die nächste Aufgabe ausdenken und die Flasche drehen.

Katz und Maus

"Katz und Maus" wird in jedem Kindergarten gespielt, und auch die Schulkinder spielen es noch gerne. Es gibt dieses Spiel in verschiedenen Varianten, je nachdem, wo es gespielt wird.

In der klassischen Version sitzen die Kinder im Kreis auf dem Boden. Ein Kind wird ausgewählt, das die Maus ist. Die Maus darf sich nun einen Schuh ausziehen und auf einem Bein um die anderen Kinder herumhüpfen. Währenddessen hält es seinen zweiten Schuh aber in der Hand.

Irgendwann lässt es diesen Schuh hinter einem Kind fallen. Dieses Kind wird damit zur Katze. Es muss sich den Schuh nehmen und ebenfalls auf einem Bein die Maus fangen. Die Maus jedoch versucht, sich auf den ehemaligen Platz der Katze zu setzen.

Nur wenn sie es schafft, bekommt sie ihren zweiten Schuh wieder zurück. Anderenfalls geht das Spiel von vorne los und die Maus muss wieder auf einem Bein um den Kreis hüpfen und den Schuh bei einem Kind fallen lassen. Erwischt die Katze die Maus hingegen nicht, so ist die Katze in der nächsten Runde die Maus und muss sich selbst einen Schuh ausziehen.

Wird dieses Spiel draußen gespielt, so stehen die Kinder im Kreis und laufen als Maus bzw. Katze um diesen Kreis herum. Die Maus tippt einfach ein Kind an der Schulter an, das dann als Katze versuchen muss, die Maus zu fangen. Für das Spiel "Katz und Maus" sollten die Kinder mindestens vier Jahre alt und zu sechst sein.

Pauken

Etwas älter hingegen sollten die Kinder beim Kreisspiel "Pauken" sein. Dieses Spiel kann schon mit vier Kindern gespielt werden. Zu Spielbeginn wird ein Kind ausgewählt. Die anderen stellen sich im Kreis auf. Das ausgewählte Kind bekommt zum Beispiel eine leere Küchenrolle in die Hand und darf sich in die Kreismitte stellen.

Nun beginnen die Kinder, reihum zu zählen. Kleinere Kindergartenkinder zählen von 0 bis 10 oder 20. Vorschulkinder zählen beispielsweise von 10 rückwärts. Schulkinder können in Zweierschritten nach oben zählen.

Das Kind, das beim Zählen einen Fehler macht, bekommt die Rolle in die Hand und muss sich als nächstes in die Mitte stellen und den anderen Kindern beim Zählen zusehen.

Zuvor jedoch muss es ein Pfand abgeben. Dies kann zum Beispiel ein Ring, ein Socken oder ein Gürtel sein, den das Kind trägt.

Plätze tauschen

Mindestens fünf Kinder ab vier Jahre braucht man, um das Kreisspiel "Plätze tauschen" spielen zu können. Mehr Spaß macht es allerdings, wenn viele Kinder mitspielen.

Ein größeres Kind oder ein Erwachsener sind der Spielleiter. Die Kinder stellen sich im Kreis auf. Die Kinder, die vom Spielleiter aufgerufen werden, müssen die Plätze tauschen.

So kann sich der Spielleiter beispielsweise ausdenken, dass alle Kinder mit einer Haarspange im Haar die Plätze tauschen müssen. Oder alle Kinder, die blonde Haare haben. Genauso kann man aber auch die Kinder, mit den gelben Socken, den schwarzen Schuhen oder der Nase im Gesicht nehmen. Wählt man als Befehl, die "Nase im Gesicht", so müssen natürlich alle Kinder Plätze tauschen.

Müde, matt und mausetot

Beim Spiel "Müde, matt und mausetot" üben die Kinder auf spielerische Weise das Fangen und Werfen. Die Kinder sollten dazu vier Jahre alt und mindestens zu viert sein. Als Utensil benötigt man lediglich einen Ball.

Die Kinder stellen sich dann im Kreis auf und werfen sich den Ball gegenseitig zu. Kann ein Kind den Ball einmal nicht fangen und lässt ihn fallen, so ist das Kind "müde". Fängt das gleiche Kind den Ball ein zweites Mal nicht, so ist es "matt". Kann dieses Kind den Ball ein drittes Mal nicht fangen, so ist es "mausetot" und muss sich auf den Boden legen oder sich setzen. Es ist somit ausgeschieden.

Das Kind, das die Bälle am besten fängt und dadurch als letztes übrig bleibt, hat gewonnen. Es darf dann die "mausetoten" Kinder zum Leben erwecken, indem es sie antippt.