Beliebte Sprachspiele für Kinder - Spielregeln und Altersempfehlung

Im Umgang mit anderen Kindern, aber natürlich auch mit den Eltern, Lehrern oder Kindergärtnerinnen, ist Sprache wichtig für die Kinder. Sprachspiele machen Spaß und fördern das Sprachbewusstsein auf ganz einfache Art und Weise.

Von Claudia Haut

Kaum ein Kind mag es, wenn man sich bewusst mit ihm hinsetzt und Grundzüge unserer Sprache paukt. Dabei ist Sprache so wichtig für die Kinder und die Grundlage für die Schule.

Spielerische Sprachförderung

Um die Sprache spielerisch von klein auf zu fördern, gibt es Sprachspiele. Diese

  • können im Kindergarten einfach zwischendurch gespielt werden,
  • sind aber auch in der Schule ein gern gesehener "Pausenfüller".

Aber natürlich kann man die Sprachspiele auch

mit den Kindern spielen.

Ziel von Sprachspielen

Das Ziel von Sprachspielen ist es, den Kindern das Feingefühl für unsere Sprache zu vermitteln. Sie sollen ein Gefühl dafür bekommen,

  • was ein Anfangsbuchstabe ist
  • welche Laute es gibt
  • was Reime sind oder
  • welche Worte jeweils mit dem gleichen Buchstaben beginnen.

Außerdem lernen sie dadurch auch, dass es zusammengesetzte Worte gibt, bei denen jedes Einzelwort eine Bedeutung hat. Spielerisch denken sie darüber nach, was das Gegenteil der beiden Einzelworte sein könnte und setzen diese beiden Worte wieder zusammen.

Für Sprachspiele braucht man kaum Utensilien. Man kann sie sowohl draußen als auch drinnen oder sogar bei einer langweiligen Auto- oder Zugfahrt spielen. Meist sind zwei Mitspieler schon ausreichend.

Beliebte Sprachspiele

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Sprachspiele vor.

  • Alles, was Du essen kannst
  • Gegenteilspiel
  • Bärengeschichte
  • Verrückte Gespräche
  • Unwort

Alles, was Du essen kannst

"Alles, was Du essen kannst" ist ein Sprachspiel für Vorschulkinder ab fünf Jahren. Es wird daher gerne im Kindergarten bzw. in der Vorschule gespielt, eignet sich aber genauso auch für Schulkinder und Kindergeburtstage.

Mindestens zwei Kinder benötigt man, die mitspielen möchten. Ein Kind wird ausgewählt, das in Gedanken das ABC aufsagt. Auch wenn Vorschulkinder dieses meist noch nicht perfekt in der richtigen Reihenfolge können, können sie bei diesem Spiel mitmachen.

Irgendwann sagen die anderen Kinder "Stopp!" und das Kind sagt den Buchstaben, bei dem es gerade gedanklich war, laut. Jedes Kind muss nun mit diesem Anfangsbuchstaben Lebensmittel oder Gerichte nennen.

Es geht reihum, wer nichts mehr weiß, scheidet aus. Wurde beispielsweise der Buchstabe B ausgewählt, so könnten die Kinder Lebensmittel oder Gerichte wie Brezel, Bolognese, Baumkuchen, Banane oder Butterkekse nennen.

Die Kinder lernen durch dieses Sprachspiel, mit welchen Buchstaben Wörter beginnen. Zusätzlich kann man die Buchstaben auch in die Luft, auf einen Zettel oder an die Tafel schreiben. So können sich die Vorschulkinder gleich merken, wie der Buchstabe geschrieben wird.

Gegenteil ist nicht gleich Gegenteil

Ebenfalls ein lustiges Spiel ist "Gegenteil ist nicht gleich Gegenteil". Auch hier sollten die Kinder mindestens fünf Jahre alt sein. Mindestens zwei Kinder benötigt man zum Mitspielen.

Die Kinder denken sich zusammen ein Wort aus, das aus zwei Teilen besteht und bilden dazu jeweils das Gegenteil. So können sich die Kinder beispielsweise auf das Wort "babyleicht" einigen. Dieses besteht aus zwei Worten: "Baby" und "leicht". Zu diesen beiden Worten müssen die Kinder nun das jeweilige Gegenteil suchen, so beispielsweise "Erwachsene" und "schwer", was zusammengefügt "erwachsenenschwer" heißen könnte.

Die Kinder lernen bei diesem Sprachspiel, was zusammengesetzte Wörter sind und machen sich Gedanken über die Bedeutung von Worten. Zusätzlich finden sie heraus, aus welchen einzelnen Worten der Begriff besteht, was ein Gegenteil ist und wie das Gegenteil des Begriffes lauten könnte.

Bärengeschichte

Für das Spiel "Bärengeschichte" braucht man mindestens zwei neugierige Spieler ab drei Jahren. Außerdem wird auch ein kuschelweicher Teddybär benötigt. Spielen nur zwei Kinder mit, so setzen sich diese gegenüber. Haben mehrere Kinder Lust zum Spielen, so bilden diese einen Kreis.

Die Kinder dürfen nun Geschichten erfinden, was der kuschelweiche Teddybär an diesem Tag schon alles gemacht hat. Das erste Kind denkt sich beispielsweise aus, dass der Teddy in der Früh aufgestanden ist und sich angezogen hat. Nun gibt es den Teddy an ein anderes Kind weiter, das diese Ausführungen aufgreift und weiter erzählt.

So kann das Kind sich ausdenken, dass der Teddy nach dem Anziehen ins Bad gegangen ist und sich die Zähne geputzt hat. Das nächste Kind erzählt weiter, dass nach dem Zähneputzen das Frühstück auf dem Tagesplan stand und der Bär sich dann fertig für den Kindergarten gemacht hat.

Die Kinder können hier nicht nur ihrer Fantasie freien Lauf lassen, denn es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern auch ihr Sprachvermögen verbessern.

Verrückte Gespräche

Für "Verrückte Gespräche" sollten die Kinder mindestens sechs Jahre alt sein. Damit dieses Spiel richtig Spaß macht, müssen die Kinder nämlich schon ein Buchstabenverständnis haben, das sie in der Regel erst ab der 1. Klasse beherrschen. Mindestens zwei Kinder sollten bei diesem Sprachspiel mitmachen.

Die Kinder legen zuerst einen Buchstaben fest. Mit diesem Buchstaben müssen dann sämtliche Worte beginnen, die die Kinder sprechen. Vereinbaren sie beispielsweise den Buchstaben A, so kann ein Kind dem anderen erzählen: Anton arbeitet am Auto. Das andere Kind wiederum kann diesen Satz infrage stellen und antworten: Anton arbeitet? Anton angelt Aale!

Dass die Sätze dabei natürlich wenig Sinn ergeben, ist gewollt und trägt zum Spaßfaktor dieses Spieles bei. Gerade für Erstklässler ist es noch gar nicht so einfach, lauter Worte mit dem gleichen Buchstaben zu finden, die dann einen mehr oder weniger sinnvollen Satz ergeben.

Unwort

Auch für das Sprachspiel "Unwort" müssen die Kinder mindestens zu zweit sein. Dieses Spiel können jedoch schon Vorschulkinder ab einem Alter von fünf Jahren spielen.

Zu Beginn des Spieles wird bzw. werden ein "Unwort" oder auch mehrere "Unwörter" festgelegt. Dies können völlig beliebige Wörter sein wie z.B. Auto, Ja oder Kind.

Nun stellt man als Erwachsener den Kindern Fragen, wobei sie diese wahrheitsgemäß, aber nicht mit einem der Unwörter beantworten müssen. Alternativ können die Kinder sich auch über irgendein Thema unterhalten, müssen dabei jedoch die Unwörter ausklammern bzw. durch andere Wörter ersetzen.

Das Kind, das ein Unwort nennt, bekommt beispielsweise einen Strich auf die Hand. Wer zum Schluss die meisten Striche hat, hat verloren.