Beliebte Kennenlernspiele für Kinder - Spielregeln und Altersempfehlung

Wenn Kinder in den Kindergarten oder die Schule kommen, so sind sie dort mit vielen ihnen noch unbekannten Kindern zusammen. Um ihnen die Scheu zu nehmen und die Kinder einander vorzustellen, sind lustige Kennenlernspiele ein gutes Mittel.

Von Claudia Haut

Natürlich können Kennenlernspiele auch auf einem Kindergeburtstag oder in einem Feriencamp gespielt werden. Überall dort, wo mehrere Kinder sind, die sich noch nicht kennen, machen diese Spiele Spaß.

Man braucht kaum Utensilien, um die Kennenlernspiele zu spielen. Sie haben alle das Ziel, dass die Kinder sich auf ungezwungene Art und Weise kennenlernen.

Viele Kinder sind anfangs schüchtern und unsicher, wenn sie viele neue Gesichter sehen. Sicher gibt es Kinder, die keine Scheu haben und gleich alle anderen Kinder nach deren Namen fragen. Doch es gibt auch sehr viele andere Kinder, die sich nicht trauen, Kontakt aufzunehmen.

Ab welchem Alter sind die Kennenlernspiele geeignet?

  • Kennenlernspiele eignen sich meist ab dem Kindergartenalter.
  • Es gibt jedoch auch spezielle Spiele für die Schulkinder, bei denen die Kinder sich nicht nur die Namen der anderen Kinder merken müssen, sondern auch noch eine Eigenschaft.

Lehrer verbinden hier den Spaß mit dem Lernen. Gerade in der Schule werden Kennenlernspiele zu Beginn eines Schuljahres auch gerne zum Auflockern zwischendurch gespielt. Wenn sich die Kinder noch nicht mehrere Stunden lang in Folge konzentrieren können, so macht so ein Kennenlernspiel zwischendurch großen Spaß.

Klassische Kennenlernspiele

  • Hänschen, piep einmal
  • Nameneisenbahn
  • Schuhberge
  • Zipp Zapp
  • Wer bist Du

Hänschen, piep einmal

Ein Klassiker unter den Kennenlernspielen ist natürlich "Hänschen, piep einmal". Bei diesem Spiel sitzen die Kinder im Kreis und ein Kind bekommt die Augen verbunden.

Nachdem es "schwindelig gedreht" wurde, muss es sich bei einem Kind auf den Schoß setzen und "Hänschen, piep einmal" sagen. Das Kind macht lediglich "piep", wodurch das andere Kind erkennen muss, auf wessen Schoß es sitzt.

Nameneisenbahn

Wenn ein neues Kindergarten- oder Schuljahr beginnt und sich noch nicht alle Kinder kennen, so sind Kennenlernspiele ein guter Weg, die Scheu unter den Kindern zu lösen. Für das Kinderspiel "Namenseisenbahn" sollten die Kinder mindestens drei Jahre alt sein.

Man kann es mit der ganzen Gruppe bzw. Klasse spielen oder auch nur mit mindestens vier Kindern. Einziges Utensil, das man dafür benötigt, ist ein Radiogerät oder ein CD-Player.

Zu Beginn des Spiels stellen sich die Kinder hintereinander auf und legen dem Vordermann die Hände auf die Schultern. Sobald die Musik zu laufen beginnt, "fährt" der Kinderzug los. Nun wird die Musik abgedreht und die Lokomotive, also das erste Kind des Zuges, geht zum hintersten "Waggon".

Die Lokomotive stellt sich diesem Kind mit einem "Tuut-tuut" und seinem eigenen Namen vor. Das Kind wiederum antwortet mit einem "Zisch-zisch" und seinem eigenen Namen. Die anderen Kinder begrüßen daraufhin beide Kinder einzeln mit Namen.

Die Lokomotive hängt sich nun als hinterster Waggon an, sodass die Kinder immer weiter nach vorne rutschen und auch irgendwann die Lokomotive sind. Das vorderste Kind stellt sich immer dem hintersten Kind vor, die anderen begrüßen die beiden und das ehemals vorderste Kind reiht sich wieder ganz hinten ein.

Während sich der Zug wieder in Bewegung setzt, wird jeweils wieder die Musik eingeschaltet.

Schuhberge

Für ein weiteres beliebtes Kennenlernspiel mit dem Namen "Schuhberge" sollten die Kinder etwas älter sein als beim Namenszug, ab vier Jahren ist dieses Spiel geeignet. Es sollten mindestens sechs Kinder mitspielen, damit es auch richtig Spaß macht.

Jedes Kind zieht nun seinen rechten Schuh aus, und alle Schuhe werden auf einen Haufen gelegt. Nun stellen oder setzen die Kinder sich im Kreis um den Schuhberg herum und laufen auf Kommando darauf zu.

Jedes Kind nimmt sich einen Schuh vom Berg. Dieser Schuh sollte jedoch nicht der eigene sein, schließlich handelt es sich um ein Kennenlernspiel.

Hat jedes Kind einen (fremden) Schuh, so muss es zu dem Kind gehen, dem dieser Schuh gehört und ihm diesen Schuh anziehen. Die Kinder lernen sich dabei zwanglos kennen und verlieren die Scheu voreinander.

Zipp Zapp

"Zipp Zapp" wird in vielen Kindergärten gespielt. Es eignet sich aber auch als Spiel für einen Kindergeburtstag, bei dem sich nicht alle Kinder untereinander kennen. Die Kinder sollten für dieses Spiel mindestens vier Jahre alt sein, man benötigt mindestens sechs Kinder zum Mitspielen.

Bevor man mit dem Spiel beginnt, setzen sich die Kinder in einen Stuhlkreis oder auch im Kreis auf den Boden. Jedes Kind darf nun nacheinander sagen, wie es heißt.

Dann wird ein Kind bestimmt, das anfangen darf. Dieses Kind stellt sich in den Kreis und sagt entweder zu einem bestimmten Kind "Zipp" oder "Zapp" oder es ruft laut "Zipp Zapp".

  • "Zipp" bedeutet, dass das Kind, das von dem Kind in der Mitte ausgewählt wurde, den Namen des Kindes sagen muss, das links von ihm sitzt.
  • Bei "Zapp" ist der Name des rechten Kindes gefragt.

Weiß das Kind den Namen nicht, so wird das Kind in der Mitte von ihm abgelöst. Anderenfalls darf das Kind sitzenbleiben und das Kind in der Mitte wählt ein neues Kind aus, das wiederum den Namen des rechten oder linken Nachbarkindes sagen muss.

  • Ruft das Kind in der Mitte jedoch "Zipp Zapp", so müssen alle Kinder die Plätze tauschen.

Jetzt wird es natürlich schwieriger, weil jedes Kind neue Nachbarn bekommt, von denen es vielleicht die Namen nicht mehr kennt. Trotzdem ist dieses Spiel eine gute Möglichkeit, sich rasch neue Namen und neue Gesichter zu merken.

Wer bist Du?

Das Spiel "Wer bist Du?" ist für etwas ältere Kinder geeignet. Gerade wenn die Kinder in die Schule kommen, müssen sie sich viele neue Namen merken. Bei diesem Spiel wird immer ein Name mit einem Adjektiv verknüpft und macht es so den Kindern leichter, sich viele neue Namen zu merken. Mindestens vier Kinder werden für dieses Spiel benötigt.

Auch hier setzen die Kinder sich in einem Kreis auf den Boden oder stellen Stühle im Kreis auf. Jedes Kind darf sich nun nacheinander mit seinem Namen und einem passenden Adjektiv dazu vorstellen.

  • Das Adjektiv muss den gleichen Anfangsbuchstaben haben wie der Vorname.

So kann ein Mädchen beispielsweise die "flinke Franziska" sein oder ein Junge der "superschnelle Sebastian". Das Schwierige an diesem Spiel ist, dass die Kinder sich nicht nur als "flinke Franziska" vorstellen müssen, sondern auch die Namen und Adjektive der vorherigen Kinder aufzählen müssen, ehe sie sich selbst vorstellen können.

Nicht selten merken die Kinder sich die Adjektive so gut, dass sie auch noch in höheren Klassen an den superschnellen Sebastian oder die flinke Franziska denken müssen.