Greenpeace warnt: Kinderkleidung vom Discounter enthält gefährliche Chemikalien

Verbraucherschützer fordern eine Verbesserung der EU-Richtlinie für chemische Rückstände in Kleidung

Von Dörte Rösler
24. Oktober 2014

Bei einem Test von Kinderkleidung in Supermärkten hat Greenpeace gesundheitsschädliche Chemikalien gefunden. Die höchste Belastung weisen Schuhe auf - viele enthalten chemische Rückstände in einer Größenordnung, die akut giftig wirken. Auf lange Sicht können die Chemikalien die Fortpflanzung gefährden und Krebs auslösen.

Vorsicht bei stechendem Geruch

Ob Dimethylformamid, Acetophenon oder Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) - die Liste der Chemikalien in Kinderkleidung und -schuhen ist lang. Viele Allergie auslösende Substanzen erkennen Verbraucher häufig bereits am stechenden Geruch. Gesetzliche Grenzwerte wurden hier im Test zwar nicht überschritten, 7 von 24 Schuhen hätten nicht das Umweltsiegel "Blauer Engel" bekommen.

Gesetzliche Grenzwerte

Anders sieht es bei potenziell krebserregenden PAKs aus. Ein getesteter Gummistiefel enthielt etwa 2,2mg/kg Naphthalin und würde damit den ab 2016 gültigen gesetzlichen Grenzwert von 0,5mg/kg überschreiten. Gefährlich werden die Substanzen vor allem im Hautkontakt, barfuß sollten Kinder also auf keinen Fall in die Stiefel schlüpfen.

Die Hersteller geben allerdings Entwarnung: aktuelle gesetzliche Vorgaben würden in allen Produkten erfüllt. Verbraucherschützer fordern deshalb eine Verbesserung der EU-Richtlinie für chemische Rückstände in Kleidung.