Kleinkinder und die Glotze: Zuviel fernsehen schadet dem sozialen Verhalten

Von Nicole Freialdenhoven
29. November 2013

Dass sich ein hoher TV-Konsum negativ auf die geistige Entwicklung von Vorschulkindern auswirkt, ist schon lange bekannt. Doch nun haben Forscher der Ohio State University zum ersten Mal festgestellt, dass sich das Fernsehen auch negativ auf das soziale Verhalten von Kindern auswirkt.

Die Wissenschaftler untersuchten den TV-Konsum von insgesamt 107 Kindern zwischen drei und fünf Jahren aus unterschiedlichen Schulen und Bildungsschichten. Zugleich stellten sie den Kindern mehrere Aufgaben um zu sehen, ob sich diese in andere Menschen hineinversetzen und die Bedürfnisse und Absichten anderer erkennen konnten.

Auswirkungen von zu viel fernsehen

Dabei stellten sie fest, dass die Kinder, die einen eigenen Fernseher im Zimmer haben oder das Gerät in der Wohnung ständig im Hintergrund läuft, weitaus schlechter auf andere Menschen eingehen konnten als die Kinder, die weniger fernsahen oder bei denen die Eltern bewusst mit den Kindern über das Gesehene diskutierten.

Ursachen der negativen Konsequenzen

Die Forscher führen dies auch darauf zurück, dass Kindersendungen vor allem auf optische Elemente und Action ausgerichtet sind, aber kaum auf die geistigen Zustände der Figuren eingingen - anders als Kinderbücher, die die Gedankengänge und Gefühle ihrer Protagonisten deutlich beschreiben.

Dazu kommt das Offensichtliche: Kinder, die ständig vor dem Fernseher sitzen, verbringen viel zu wenig Zeit mit anderen Kindern und verpassen so den wichtigen sozialen Umgang mit Spielkameraden und auch mit ihrer eigenen Familie.