Kinderrechte werden in der Praxis kaum eingehalten!

Von Heidi Albrecht
19. September 2013

Kinder haben Rechte. Vor allem aber haben sie das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung und ein gesundes Umfeld, in dem sie aufwachsen können. Nur leider kommt es immer wieder vor, dass eben nicht jedes Kind gewaltfrei und gesund aufwachsen darf.

Die Unterschiede sind in Deutschland recht gravierend und es ist nicht immer selbstverständlich, dass ein Kind ausreichend mit Vitamin D und Eisen versorgt wird, es seinen Begabungen entsprechend gefördert wird und somit einen guten Start in das Erwachsenenleben bekommt. Hintergrund ist der sozio-ökonomische Status der Eltern. Das teilte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Wolfram Hartmann nun mit.

Die Rechte der Kinder müssen gestärkt werden

Anlässlich des Weltkindertages wird es endlich Zeit, dass es für alle Kinder gleiche Voraussetzungen geben muss. Die Kitas seien gefordert, das Defizit auszugleichen, welches oftmals durch unsoziale Lebensbedingungen hervorgerufen wird. Darüber hinaus sollte jedes Kind ein Anrecht auf gute Bildung haben, denn die Ausbildung ist letztendlich der Grundstein für ein zufriedenes und erfolgreiches Erwachsenenleben.

Im vergangenem Jahr ist das Bundeskinderschutzgesetz in Kraft getreten und es konnten bereits einige, deutliche Verbesserungen erreicht werden, da die Prävention durch die enge Vernetzung viel schneller greift. Auf der anderen Seite habe die Politik laut Dr. Wolfram Hartmann in dem Punkt versagt, als sie die Religionsfreiheit über die Unversehrtheit des Kindes gestellt hat. Somit sind Beschneidungen offiziell legal und in den Augen von Dr. Wolfram Hartmann ein echter Skandal. Man werde weiterhin für das Recht auf Unversehrtheit der Kinder kämpfen.

Des Weiteren fordert Dr. Wolfram Hartmann eine Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz als auch einen Kinderbeauftragten in den Parlamenten. Nur so könne der Schutz und vor allem das Wohl der Kinder auch politisch durchgesetzt werden.