Zu lange Arbeitszeit von Vätern kann die Entwicklung ihrer Söhne negativ beeinflussen

Von Melanie Ruch
26. August 2013

In der geistigen und körperlichen Entwicklung von Kindern zwischen fünf und zehn Jahren spielen die Eltern eine sehr wichtige Rolle. In dieser Phase ihres Lebens orientieren sich die Töchter vor allem an ihrer Mutter als wichtigste weibliche Bezugsperson und die Jungen eifern ihren Vätern nach. Fehlt diese Bezugsperson aber die meiste Zeit, wie etwa durch zu lange Arbeitszeiten, kann die Entwicklung der Kinder gestört werden, was offenbar vor allem bei Jungen der Fall ist.

Einer Langzeitstudie zufolge, die vor Kurzem im "Journal of Marriage and Family" veröffentlicht wurde, zeigen Jungen, deren Väter mehr als 55 Stunden pro Woche arbeiten, später weitaus häufiger Verhaltensauffälligkeiten und Aggressionsprobleme.

Den Forschern zufolge könnte dies damit zusammenhängen, dass Väter, die regelmäßig so lange arbeiten viel gestresster sind. Sie haben meist weniger Zeit für ihre Kinder und sind oft auch leicht reizbar, was den Ton zu Hause schnell rauher werden lässt. Einen Einfluss auf die Entwicklung der Töchter hatten die Arbeitzeiten der Väter dagegen nicht und auch die Arbeitszeiten der Mütter scheinen sich nicht so sehr auf die Kinder auszuwirken.