Intelligente Stadtplanung kann Fettleibigkeit schon bei Kindern senken

Von Ingrid Neufeld
15. Mai 2013

Wer als Kind ohne Bewegung aufwächst, neigt zu mehr Fettleibigkeit. Kanadische Forscher haben herausgefunden, dass Kindergartenkinder, die viel nach draußen gehen und auch mal ohne Verkehrsmittel einen nahen Park erreichen können, schlanker sind als andere.

Übergewicht kann also nach Ansicht der Wissenschaftler durch eine intelligente Stadtplanung gesenkt werden. Die Wohngegend ist demnach ausschlaggebend für das Übergewicht eines Kindes. Darauf weist die Kinderärztin am Hospital for Sick Children in Toronto in Kanada, Frau Julia B. Morinis, hin. Sie schließt dabei andere Einflussmöglichkeiten wie Körpermaße (BMI) der Eltern, Geburtgewicht, sozioökonomischen Status und Volkszugehörigkeit nicht aus.

Bei ihrer Analyse haben die Forscher in Toronto 4000 Kinder bis zu fünf Jahren untersucht. Dabei wurde die Einwohner- und Kriminalitätsstatistik der Wohnumgebung genauso unter die Lupe genommen wie die Lage zu Einkaufsmöglichkeiten und Parks.

Zwanzig Prozent der Kinder litten unter Übergewicht, fünf Prozent sogar unter Fettleibigkeit. Dabei waren die Werte umso schlimmer je weniger die Kinder die Möglichkeit hatten, sich zu Fuß zu bewegen. Auch bei Studien unter Erwachsenen zeigte sich ein Einfluss von Nachbarschaftsstruktur und Fettleibigkeit und Diabetes.