Die frühen ersten Schritte von Kleinkindern sagen nichts über spätere Intelligenz aus

Von Ingrid Neufeld
3. April 2013

Forscher vom Kinderspital Zürich und der Universität Lausanne haben 222 gesunde Kinder untersucht und sind zum Ergebnis gekommen, dass der Zeitpunkt wann ein Kind sitzen, stehen, oder gehen kann keineswegs ihre Intelligenz beeinflusst. Dazu wurden die Kinder zwei Jahre lang siebenmal untersucht und ab dem Schulalter wurden die Kinder alle zwei bis drei Jahre hinsichtlich ihrer Motorik und Intelligenz getestet.

Sie stellten fest, dass die Kinder im Durchschnitt mit sechseinhalb Monaten zum ersten Mal aufrecht sitzen konnten. Dabei kam es zu einer Streuung zwischen vier und dreizehn Monaten. Bei den ersten Schritten betrug der Unterschied zwischen achteinhalb und zwanzig Monaten.

Einen Zusammenhang mit der Motorik in den ersten Lebensmonaten und der späteren Intelligenz war nicht nachweisbar. Vor diesem Hintergrund rät der Leiter der Abteilung Entwicklungspädiatrie des Kinderspitals Zürich, Oskar Jenni, den Eltern, mehr Gelassenheit an den Tag zu legen.

Die spätere Entwicklung ist nicht vom Zeitpunkt der ersten Schritte abhängig. Nur wenn ein Kind sehr spät noch keine selbständigen Schritte zurücklegt, also über den zwanzigsten Lebensmonat hinaus, sei eine medizinische Abklärung notwendig.