Neues Projekt zur kindlichen Sprachentwicklung

Von Cornelia Scherpe
19. März 2012

Im Saarland ist ein Projekt gestartet worden, das sich mit der kindlichen Sprachentwicklung auseinander setzt. Das Screening soll flächendeckend sein, also das gesamte Saarland umfassen. Dieses Bundesland ist damit das Erste, das dieses vom Staat geförderte Screening umsetzt. Das Pilotprojekt will sich mit dem Sprachstand und der Sprachentwicklung von Kindern bis zum dritten Lebensjahr beschäftigen. Man erhofft sich davon ein besseres Bild zum aktuellen Stand der Jungen und Mädchen. Vielleicht kann man so bei Defiziten eine bessere Vorsorge ermöglichen.

Ab April 2012 sollen 70 geschulte Ärzte die Artikulationsfähigkeiten von 7.000 Kindern untersuchen. Alle Defizite und Sprachstörungen sollen genau analysiert und erfasst werden. Die Teilnahme ist für die Eltern natürlich völlig kostenlos und obwohl man eine möglichst flächendeckende Untersuchung anstrebt, ist die Teilnahme der Kinder freiwillig. Da den Kindern aber kein gefährlicher oder schmerzhafter Arztbesuch bevorsteht, sollte es im Interesse aller Eltern sein, die Kinder am Screening teilnehmen zu lassen. So haben sie entweder die Gewissheit, dass mit ihrem Nachwuchs alles in Ordnung ist oder können bei Versorgungsbedarf direkt eine Sprachförderung zur rechtzeitigen Behandlung beginnen.

Aktuell sind 15 Prozent der weiblichen und 22 Prozent der männlichen Kinder bereits vor der Einschulung in einer Sprachtherapie. Das Screening könnte deutlich machen, ob noch mehr Kinder eine Therapie benötigen oder ob vielleicht das gesamte Konzept der Vorsorge verbessert werden muss.

Das Screening soll bis voraussichtlich 2014 dauern und wurde vom Staat mit 340.000 Euro gefördert.