Wenn Verwandte zu viel tätscheln, sollten Kinder "Nein" sagen dürfen

Eltern sollten darauf achten, ob Kindern Berührungen von Verwandten und Co. unangenehm sind

Von Laura Busch
17. November 2009

So gut wie jeder kann sich an Situationen in seiner Kindheit erinnern, bei denen man aufgefordert wurde, der Tante einen Kuss aufzudrücken, oder wo man sich von Verwandten begutachten und herzen lassen musste. Die meisten Kinder lassen solche Begegnungen einfach über sich ergehen oder freuen sich sogar. Einige reagieren jedoch genervt und zurückhaltend auf den Ansturm der Familie oder von fremden Menschen.

Unangenehme Berührungen sollten abgelehnt werden

Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (BKE) in Fürth rät Eltern, die Reaktionen ihrer Sprösslinge in solchen Situationen genau zu beobachten. "Kinder sollten Berührungen ablehnen, die ihnen unangenehm sind", erklärt der BKE-Vorsitzende Ulrich Gerth. Wenn Eltern merken, dass Kinder nicht angesprochen oder gestreichelt werden wollen, sollten sie ihrem Nachwuchs den Rücken stärken.

Mütter und Väter dürfen Gerth zufolge ruhig auch mal nachfragen, ob bestimmte Situationen unangenehm für das Kind seien. Es sei wichtig, in diesem Kontext im Sinne der Kinder zu entscheiden und wenn nötig den Sohn oder die Tochter auch mal aus einem Gespräch zu "retten".