Vollgestopfte Tagespläne für Schulkinder: Mehr Freiräume gefordert

Von Nicole Freialdenhoven
23. September 2014

Sie stehen schon länger in der Kritik, überehrgeizige Helikoptereltern, die ihre Kinder nachmittags in alle möglichen Kurse schicken. Gleichzeitig chauffieren sie die Kinder aber bis vors Schultor, weil sie ihnen das selbständige Zurücklegen des Schulwegs nicht zutrauen.

Ein neues Buch, geschrieben von einem Hirnforscher und einem Kinderarzt, untermauert diese Kritik nun. Die Experten weisen darauf hin, dass alle Frühförderkurse in Chinesisch oder Computerprogrammieren sinnlos sind, wenn die Kinder keine Freiräume haben, zunächst einmal fundamentale Kompetenzen fürs Leben zu lernen.

Soziale Kompetenzen und Kinderstreiche zunächst am wichtigsten

Viel wichtiger ist nach ihrer Ansicht, dass Kinder lernen müssen, mit ihren eigenen Emotionen und denen anderer Menschen klar zu kommen. Dazu gehört zum Beispiel auch zu akzeptieren, dass nicht immer alles klappt.

Weiterhin benötigen Kinder kreative Freiräume zum Herumtoben in der Gruppe, in der sie soziale Kompetenzen erleben und sich selbst ausprobieren können. Dazu gehöre beispielsweise auch, in Nachbars Garten zu schleichen, um Äpfel zu klauen. Ein Gefühl, das sich ganz erheblich davon unterscheide, an Muttis Hand zum Nachbarn zu gehen und einen Apfel mit Erlaubnis zu pflücken.