Bindungsstörung ist die häufigste Folge, wenn Kinder zu früh von der Mutter getrennt werden

Von Heidi Albrecht
20. Februar 2014

Kinder entwickeln in den ersten drei Lebensjahren das sogenannte Urvertrauen. Dieses stärkt sie nicht nur körperlich, sondern besonders auch emotional. Kinder, die dieses Vertrauen nicht aufbauen können, weil sie beispielsweise zu früh von der Mutter getrennt wurden, haben im späteren Leben oftmals Bindungsstörungen.

Veränderung von bestimmten Gehirnstrukturen

Ein Team von Wissenschaftlern aus den USA hat nun anhand einer Studie belegen können, dass eine frühzeitige Trennung von der Mutter sogar zur Veränderung bestimmter Gehirnstrukturen führt. Vernachlässigte Kinder oder Kinder, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwuchsen zeigten weniger Ängste gegenüber Fremden und hatten deutlich stärkere Bindungsstörungen.

Vorprogrammierte Bindungsstörungen

Getestet wurden 33 Kinder, die teilweise in Heimen oder bei Pflegefamilien und Adoptiveltern aufwuchsen. Ihnen wurden Bilder von vertrauten Personen, wie beispielsweise der Pflegemutter oder eben auch von Fremden gezeigt, während die Gehirnströme aufgezeichnet wurden. Verglichen wurden die Ergebnisse mit 34 Kindern, die bei ihren leiblichen Eltern aufwuchsen.

Bei der Messung der Gehirnströme konnten die Forscher eindeutig nachweisen, dass Kinder, die nicht bei ihren leiblichen Eltern auswuchsen deutlich weniger Reaktionen zeigten, wenn ihnen Bilder von vertrauten Personen gezeigt wurden. Ein Hinweis darauf, dass Bindungsstörungen vorprogrammiert sind.