Ein ständiger Wettkampf unter Kindern ist gerade in jungen Jahren schlecht für das Selbstwertgefühl

Von Heidi Albrecht
31. Januar 2014

Die heutige Gesellschaft ist von einem ständigen Wettbewerb geprägt. Wer fährt das teuerste Auto? Wer verdient mehr? Wer hat die meisten Freunde in sozialen Netzwerken? All das führt zu einem unaufhörlichen Wettbewerb, der sogar schon bei Kindern beginnt. In der Schule werden Leistungen über Noten bewertet und in der Freizeit kämpft man mehr oder weniger durch Siege in Sportvereinen um die nötige Anerkennung.

Ständige Vergleiche und Niederlagen können sich bei Kindern negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken

Die ständigen Vergleiche untereinander sieht die Berliner Diplom-Psychologin Helga Gürtler eher kritisch. Für sie sind diese Wettbewerbe unter Kindern nicht hilfreich für eine gesunde Entwicklung.

Laut Grütler wirken sich diese bei besonders jungen Kindern negativ auf ihr Selbstwertgefühl aus. Erst ab einem Alter von rund acht Jahren können Kinder besser mit Niederlagen umgehen, da sie diese nicht mehr zu eng auf sich persönlich beziehen.

Gemeinschaft und Anerkennung sind besser als übertriebener Ehrgeiz

Kindern unter acht Jahren sollte vielmehr die Freude an gemeinschaftlichen Tätigkeiten vermittelt werden. Der Ehrgeiz, immer nur gewinnen zu müssen, tut in jungen Jahren nicht gut. Daher müssen Eltern auch bei der Wahl des Sportvereins durchaus kritisch den Trainer begutachten. Hier ist es wichtig, dass dieser auf Fairplay und Gemeinschaft setzt.

Eltern sollten den Kindern erklären, sich selber und nicht andere zu übertreffen. Das empfiehlt die Berliner Diplom-Psychologin. Kinder erleben mehr Erfolge, wenn sie Anerkennung dafür bekommen, wenn sie das Beste gegeben haben und nicht nur, wenn sie die Besten am Ende sind.

Der eigentliche Gewinner ist schließlich nicht jener, der die Trophäen sammelt, sondern der, der am Ende auch über den fünften Platz strahlt, weil er sein Bestes gegeben hat.

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