Kinder und ihre Talente: Wann wird elterliches Fördern zur qualvollen Pflicht?

Von Nicole Freialdenhoven
22. Januar 2014

Kleine Mozarts, die mit vier Jahren schon perfekt Geige spielen können oder neunjährige Fußball-Minis, die bereits Verträge von großen Vereinen angeboten bekommen: So manche Eltern hoffen darauf, dass der eigene Nachwuchs mit besonderem Talent gesegnet ist. Psychologen warnen jedoch davor, den eigenen Ehrgeiz nicht auf die Kinder zu übertragen, die dadurch eher überfordert und entmutigt werden.

Erst viel Ausprobieren lassen

Sinnvoller sei es vielmehr, dem Kind möglichst viele Bereiche zum Ausprobieren zu bieten - unterschiedliche Sportarten, Musikinstrumente, Tanzen, Singen und vieles mehr. Wenn das Kind eine besondere Begabung für ein Hobby entdeckt und sich mit Feuereifer auf diese Beschäftigung stürzt, kann sie immer noch gefördert werden. Das Kind zu Dingen drängen, die ihm vielleicht zuwider sind - wie der berühmte Klavierunterricht oder eine bestimmte Sportart, die den Eltern gefällt - führt nur zu Frust.

Förderung erst ab acht Jahren sinnvoll

Überhaupt ist es wenig zielführend, ein kleines Kind schon mit drei oder vier Jahren zu bestimmten Hobbys zu drängen, da sie erst mit acht Jahren einen Entwicklungsstand erreichen, ab dem besondere Begabungen wirklich gefördert werden können. Haben die Kinder genug Zeit gehabt, um verschiedene Hobbys auszuprobieren, ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, sich einer bestimmten Aufgabe stärker zu widmen - sofern der Nachwuchs Lust darauf hat.