Das Kind in der zweiten Klasse

In der zweiten Grundschulklasse wird das Erlernte aus dem vergangen Jahr vertieft und ausgebaut. Die Bindung zu den Eltern wird nun etwas gelockert und die Zweitklässler unternehmen auch gerne etwas mit Freunden.

Britta Josten
Von Britta Josten

Lehrinhalte

In der zweiten Grundschulklasse wird das Erlernte aus der ersten Klasse als Grundlage genommen und darauf aufgebaut. So lernen die Kinder nun das Einmaleins und auch Längenmaße wie Zentimeter und Meter. Spielerisch wird auch schon Geometrie gelehrt.

Auch im Fach Deutsch erwartet den Zweitklässler viel Neues. So lernt er nun die deutsche Grammatik, wann ein Komma gesetzt und wann ein Wort groß- oder kleingeschrieben wird. Durch Diktate wird der erlernte Unterrichtsstoff vertieft und abgefragt. Des Weiteren stehen als Themen die Jahreszeiten und die Uhr auf dem Lehrplan.

Während man sich in den meisten Bundesländern in der ersten Klasse langsam an die englische Sprache heranwagt, kommt in diesem Bereich jetzt auch die Grammatik hinzu. Ebenfalls ist das Hörverstehen ein wichtiger Bestandteil; auch hier werden Diktate geschrieben.

Neben den Schulfächern stehen auch andere Dinge auf dem Lehrplan; so lernen die Kinder andere Kulturen sowie soziale Regeln kannen. Auch verschiedene Ausflüge werden organisiert; zudem ist die Verkehrserziehung im Straßenverkehr wichtiges Thema.

Kindliche Entwicklung

Die Kinder sind nun etwa sieben bis acht Jahre alt und können durchaus Verantwortung übernehmen. So ist ein Zweitklässler in der Lage, eine bestimmte Aufgabe im Haushalt - ohne Aufforderung - zu erledigen.

Dazu gehören z.B. das Müllrausbringen oder das Tischdecken. Ab und zu kann das Kind jetzt auch schon auf kleinere Geschwister aufpassen.

Trotzdem sollten Eltern den Zweitklässler keinesfalls überfordern. Neben all den Pflichten und Hausaufgaben muss noch genügend Zeit zum Spielen sein. Wenn das Kind abends ins Bett geht und die Eltern nochmal weggehen wollen, so trauen sich einige Kinder jetzt schon, alleine zu Hause zu bleiben.

In diesem Fall sollte man dem Kind einen Zettel mit einer Telefonnummer hinterlassen, unter der man ständig erreichbar ist. Am besten sollte auch ein Nachbar informiert werden, zu dem das Kind Vertrauen hat und sich an ihn wenden kann, wenn es doch Angst bekommt.

Faszination lässt allmählich nach

Für einige Kinder lässt der Reiz an der Schule in der zweiten Klasse nach. Sie freuen sich zwar, dass sie nicht mehr zu den Kleinen gehören, beschweren sich aber über die Hausaufgaben, die Lehrerin oder fehlende Freundschaften.

Tipps zur Abhilfe

Eltern können ihrem Zweitklässler vielleicht dadurch ein "Zuckerl" bieten, indem das Kind von nun an 15 Minuten länger aufbleiben darf, da es jetzt ja schon zu den "Größeren" gehört. Generell ist es wichtig, über mögliche Probleme sowie über Dinge, die das Kind beschäftigen, zu reden.

Möglicherweise kommt man dadurch auch auf Ideen, wie man etwas an der Situation ändern kann. Dass der Nachwuchs in Sachen Schuleuphorie jetzt ein kleines Tief haben kann, ist normal, allerdings kann es auch vorkommen, dass es tatsächlich eine besonders unfaire oder problematische Situation gibt, die man lösen sollte.

Wenn es Probleme bem Lernerfolg gibt, sollte man sich diesem Thema von grundauf widmen. So ist es wichtig zu wissen, dass es gute und nicht so gute Lernzeitpunkte gibt - welche beim eigenen Nachwuchs die besten sind, muss man herausfinden.

Auch das Drumherum muss stimmen. Der Schüler muss sich in seinem Umfeld wohlfühlen und gut organisiert sein; nur wenn er mit Ruhe und Wohlbefinden an die Sache herangeht, wird er erfolgreich sein. Möglicherweise kann auch das Beitreten in eine Lern-AG helfen; hier erhält man sicherlich weitere gute Tipps.

Erziehungstipps

Je älter das Kind wird, desto gelockerter wird die Eltern-Kind-Beziehung. Dies ist völlig normal und für die Entwicklung des Kindes äußerst wichtig. Trotzdem darf ein Zweitklässler noch nicht alles und es müssen klare Regeln getroffen werden, an die sich das Kind halten muss. So ist es z.B. wichtig zu klären, wann das Kind vom Spielen nach Hause kommen muss und ob es grundsätzlich zuerst Hausaufgaben macht oder die Hausaufgaben nach dem Spielen erledigt werden können.

Wie viel Taschengeld?

Wie das Kind sein Taschengeld ausgibt, ist ihm selbst überlassen. Die meisten Eltern geben ihrem Zweitklässler etwa zwei Euro Taschengeld pro Woche, also acht Euro pro Monat. Muss das Kind auch Schulsachen von seinem Taschengeld kaufen, muss dies natürlich entsprechend höher ausfallen.

Die nächste Vorsorgeuntersuchung steht an

Mit sieben bis acht Jahren gibt es eine weitere Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt, die U10. Hier bespricht der Kinderarzt mit dem Grundschüler Probleme in der Schule wie z.B. eine Lese-Rechtschreib-Schwäche und achtet auf Verhaltensauffälligkeiten, die z.B. auf Erkrankungen wie eine Aufmerksamkeitsstörung hindeuten lassen. Diese Vorsorge wird jedoch nicht von allen Krankenkassen bezahlt.