Pipi Langstrumpfs Vater bekommt neuen Titel - Aus "Negerkönig" wird "Südseekönig"

Von Jutta Baur
25. Februar 2011

Kaisa Ilunga ist ärgerlich. Das Mitglied des Bonner Integrationsrates, ein seit 20 Jahren in Deutschland lebender Kongolese, findet die Bezeichnung "Negerkönig" im Kinderbuch "Pipi Langstrumpf" rassistisch. Zwar ist dieses Wort vom Verlag Friedrich Oetinger, den Herausgebern der deutschen Übersetzung, genauso wie "Zigeuner" bereits seit 2009 ersetzt worden. In der Bonner Stadtbibliothek finden sich jedoch immer noch die alten Exemplare.

Für Astrid Lindgren, der literarische Mutter von Pipi Langstrumpf, war das Wort die damals in Schweden gängige Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen. Darum war sie stets gegen eine Veränderung. Diese Aussage findet sich auch auf der Webseite des Oetinger-Verlages. "Wir nehmen die Bitte des Herrn Ilunga sehr ernst", erklärte die Sprecherin der Stadt Bonn, Monika Frömbgen. Darum tausche man auch in der nächsten Zeit den entsprechenden Büchern in der Bibliothek gegen die neuen, unverfänglichen aus.

In der DDR hatte man den "Negerkönig" schon länger verbannt. Stattdessen war Pipis Vater "König der Takatukaner".