Frühgeborenenmedizin in Entwicklungsländern - Fehlende Inkubatoren durch Plastiktüten ersetzen

Von Ingrid Neufeld
11. Juni 2013

Frühgeborene müssen ganz besonders geschützt werden. In den Industrieländern gibt es dafür High-Tech-Inkubatoren, da die Körpertemperatur noch nicht selbst reguliert werden kann. US-Mediziner sind jetzt darauf gekommen, dass eine einfache Plastiktüte diese Funktion übernehmen könnte, wenn die Bedingungen nicht westlichem Standard entsprechen.

Deshalb wurde in Sambia die Funktionalität dieser Methode untersucht. Dabei wurden 104 Kinder, die zwischen der 26. Und 36. Woche geboren wurden und ein Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm aufwiesen unter eine Wärmelampe gelegt, oder in eine Decke verpackt. Zusätzlich wurde die Hälfte dieser Babys vor der genannten Maßnahme mit einer Plastiktüte geschützt.

Eine Stunde später hatten in dieser Gruppe schon 60 Prozent die angestrebte Körpertemperatur, während in der Vergleichsgruppe lediglich ein Drittel diese Temperatur erreicht hatte. Einen Hitzestau erlitt niemand. Damit war erwiesen, dass es sich bei der Plastiktütenmethode um eine sehr effektive und kostengünstige Alternative zur Wärmeregulierung handelt.