ADHS-Risiko bei Frühgeburten teilweise doppelt so hoch

Von Ralph Bauer
18. Mai 2011

Frühgeburten können das ADHS-Risiko eines Kindes teilweise verdoppeln. Das haben schwedische Forscher in einer groß angelegten Studie festgestellt. Konkret zeigte sich, dass schon bei in der 37. oder 38. Schwangerschaftswoche (SSW) geborenen Kindern die spätere Zahl von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndromen (ADHS) um zehn Prozent im Vergleich zu Normalgeborenen stieg.

Zwischen der 33. und 34. SSW wuchs das ADHS-Risiko um das 1,4-Fache und bei Kindern, die zwischen der 23. und 28. SSW geboren wurden, war es mehr als doppelt so hoch. Die Ergebnisse zeigten sich unabhängig von genetischen Faktoren. Eine Erklärung dafür haben die Wissenschaftler bis dato noch nicht gefunden.

In der Studie wurden die Daten von mehr als 1,1 Millionen Kindern aus den Geburtsjahren 1987 bis 2000 ausgewertet. Bei 34.000 Frühgeborenen untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss genetischer Faktoren auf das ADHS-Risiko. Demnach nahmen im Alter zwischen 6 und 19 Jahren nur 0,29 Prozent der Mädchen, aber 1,05 Prozent der Jungen ADHS-Medikamente.