Dortmunds kleine Kämpferin hat trotz extrem niedrigem Geburtsgewicht überlebt

Das bereits in der 24. Schwangerschaftswoche geborene Mädchen konnte inzwischen die Klinik verlassen

Von Jutta Baur
9. Februar 2011

Es ist fast wie ein Wunder. Nur 280 Gramm schwer war das Frühchen bei seiner Geburt. Jetzt, fünf Monate später, können die glücklichen Eltern ihr kleines Mädchen endlich mit nach Hause nehmen. Es wurde am Perinatalzentrum des Klinikums Dortmund soweit versorgt und aufgepäppelt, dass es die Klinik verlassen konnte.

Das Kind war viel zu früh zur Welt gekommen. Bereits in der 24. Schwangerschaftswoche geboren, hatte das Mädchen nur eine Größe von 22 Zentimetern. Normalerweise erreichen Neugeborene um die 50 Zentimeter und sind durchschnittlich rund 3500 Gramm schwer. In den letzten Monaten hatte der Winzling gut zugelegt. Mit immerhin 2500 Gramm wurde sie entlassen.

Zwar bekomme die kleine Kämpferin noch zusätzlich Sauerstoff, erklärte Prof. Dominik Schneider, Leiter der Klinik. Doch könne sie inzwischen schon einige Stunden ohne weitere Beatmung bleiben. Sie trinkt Muttermilch und wurde auch geimpft. Nach dem ersten Wochenende zuhause ist Prof. Schneider sehr zufrieden. Alles hätte tadellos geklappt.

Weitere Entwicklung des Säuglings noch unklar

Für Prognosen über die weitere Entwicklung des kleinen Mädchens sei es dennoch zu früh. Zwar sei das Baby eines der kleinsten Kinder, die weltweit lebend geboren wurden, doch ist der Arzt optimistisch. "Wie sich das Kind weiter entwickeln wird, sei schwierig zu sagen", sagte Prof. Schneider. "Das ist bei der Entlassung nicht absehbar."

Er gehe aber davon aus, dass der Säugling ebenso gut gedeiht, wie andere Frühchen, die mit höherem Geburtsgewicht zur Welt kamen. Mit bestimmten Problemen muss allerdings gerechnet werden. Häufig neigen zu früh Geborene zu Aufmerksamkeitsstörungen. Manche hätten auch Krampfanfälle oder Lähmungen. Dies kann erst die Zukunft weisen.