Zum Welt-Frühchen-Tag: Immer mehr Kinder können gerettet werden

Globale Zunahme von Frühgeburten durch Stress und höheres Alter der Mutter

Von Cornelia Scherpe
17. November 2014

Für jede Schwangere ist es ein Schicksalsmoment: Die Wehen setzen ein und dabei ist die normale Schwangerschaftszeit noch gar nicht beendet. Medikamente, die den Geburtsvorgang hinauszögern, gibt es zwar, doch damit können meist nur wenige Stunden gewonnen werden.

Heute, am 17. November zum Welt-Frühchen-Tag, richtet sich die Aufmerksamkeit der Welt auf das Schicksal der Mütter und ihrer zu kleinen Babys. Es gibt Frühchen, die gerade einmal 500 Gramm wiegen, wenn sie das Licht der Welt erblicken.

Bessere Chancen für Frühchen

Bis vor kurzem war es noch unmöglich, diese kleinen Leben zu retten. Dies hat sich inzwischen zumindest in manchen Geburtszentren geändert. Die modernste Einrichtung und die erfolgreichste Behandlung erfahren die kleinen Patienten in Japan. Hier ist die Technik bereits so weit, dass Extremfrühchen aus der 23. Schwangerschaftswoche gerettet werden können.

Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent

Rund 80 Prozent werden erfolgreich aufgepäppelt. Das leichteste Baby, dass man durch intensive Sofortmaßnahmen vor dem Tod bewahren konnte, wog gerade einmal 300 Gramm. In Japan ist es per Gesetz Pflicht, dass Kinder ab der 22. Schwangerschaftswoche gerettet werden müssen. Gleichzeitig ist es bis zur 21. Schwangerschaftswoche erlaubt, einen Abbruch vorzunehmen.

Spätfolgen nicht ausgeschlossen

Doch auch die modernste Technik kann nicht garantieren, dass diese extremen Frühgeburten anschließend ein normales Leben führen können. Leider müssen rund 20 Prozent der Kinder mit körperlichen und auch geistigen Behinderungen zurückbleiben. Nicht selten sind leichte Lähmungserscheinungen, oder eine Erblindung.

Frühgeburten nehmen global zu

Die Forschung rund um Frühgeburten und die bestmögliche Versorgung ist überall auf dem Vormarsch. Dies ist auch von zentraler Bedeutung, denn die Frühgeburten nehmen global zu. Warum das so ist, können Forscher bisher nicht erklären.

Wahrscheinlich ist, dass das immer höhere Alter der Schwangeren und allgemeiner Stress im Alltag, die Schwangerschaften verkürzen. Doch auch Infektionen während der neun Monate - etwa direkt in der Scheide - spielen eine Rolle.