Kindererziehung: Weniger ist manchmal mehr

Von Ingo Krüger
29. März 2012

Frühe Förderung für Kinder galt lange Zeit als höchste Form elterlicher Liebe. Doch Wissenschaftler raten zu mehr Ruhe und empfehlen, den Nachwuchs nicht zu überfordern.

Schon Kleinkinder haben häufig einen vollen Terminkalender: Babyschwimmkurs, Krabbelgruppe, dann Kindergarten-Englisch oder Musikunterricht. Doch dies, so einhellige Expertenmeinung, ist zu viel des Guten. Im Hallenbad leiden Babys unter der Geräuschkulisse und die ersten Englisch-Worte haben sie bald wieder vergessen.

Viel wichtiger ist die Zuwendung der Eltern. So ist besonders für Säuglinge von großer Bedeutung, Körperkontakt zu haben und neue Dinge spielerisch und ohne Zwang kennenzulernen. Zudem sollten Eltern ihrem Nachwuchs auch Ruhephasen gönnen. Auch ein übergroßes Angebot an Spielzeug kann überfordern. Manchmal reicht es bereits aus, wenn Kleinkinder ihren Eltern bei der Arbeit oder einer anderen Tätigkeit zuschauen können. Schon durch Beobachtung lernen Kinder.