Stress-Essen kann gesund sein: Jeder Mensch kompensiert anders

Von Nicole Freialdenhoven
6. November 2013

"Stress-Essen" hat einen schlechten Ruf. Wer in stressigen Situationen Nahrung in sich hineinschaufelt, wird schneller dick und lebt ungesund, so die allgemeine Ansicht.

Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit, wie Psychologen der Universität Konstanz nun herausfanden. Zwar essen die "Stress-Esser" unter Druck tatsächlich mehr als diejenigen, denen unter Stress der Appetit vergeht und die entsprechend weniger essen. Dafür essen die "Stress-Hungerer" dann in einer positiven Lebenslage mehr als die Stress-Esser. Dies ergab eine Studie, bei der die Probanden nacheinander einer stressigen, einer positiven und einer neutralen Situation ausgesetzt wurden, während der sie Essen vorgesetzt bekamen.

Die Forscher schließen daraus, dass es kontraproduktiv sein könnte, wenn "Stress-Esser" dazu aufgefordert werden, weniger zu essen wenn sie unter Stress stehen. Möglicherweise steigert sich der Stress dadurch noch mehr und die Balance wird gestört. Langfristige schwere Folgen hat das Stress-Essen nur dann, wenn die Belastung permanent wird und es keinen Ausgleich mehr durch positive Situationen gibt, in denen die Stress-Esser entsprechend weniger essen.