Gravierende Ernährungsfehler werden häufiger

Zu viele Kalorien in der Schwangerschaft und eine permanente Dauerfütterung führen zu Missstand

Von Marion Selzer
24. Oktober 2011

Laut einer Umfrage von Kinder- und Jugendärzten werden gravierende Ernährungsfehler immer häufiger. Frau Doktor Andrea Lambeck, Mitarbeiterin der Plattform Ernährung und Bewegung e.V. hat bei dem diesjährigen Pädiater-Herbstkongress in Bad Orb auf diesen Missstand hingewiesen.

Ständige Dauerfütterung

Viele Eltern seien in Bezug auf die Ernährung ihres Kindes falsch informiert, so die Expertin. Immer noch glaubte ein Großteil von Eltern, dass es gut sei, Kinder auch nach den ersten sechs Monaten noch zu stillen oder dass Ersatznahrung die Muttermilch gleichwertig ersetzen könne.

Hausärzte seien gefragt, solche Ernährungsfehler wie auch eine ständige "Dauerbefütterung" bei den betroffenen Eltern anzusprechen, um eine Verfestigung solcher Fehler zu vermeiden. Vor allem übergewichtige Eltern würden dazu tendieren, ihren Kindern ständig Nahrung anzubieten.

Zusatzkalorien in der Schwangerschaft

Professor Keller, der Präsident des Kongresses, klärte weiter auf, dass auch in der Schwangerschaft nicht für zwei gegessen werden müsse. 300 zusätzliche Kalorien reichen hier vollkommen aus, so der Fachmann.

Auch er appelliert an Hausärzte über die Fakten von Ernährung zu informieren, wie insbesondere dem Beispiel, dass eine Tafel Schokolade immerhin etwa 560 Kalorien aufweise, für die ein Kind zumindest eine Stunde aktiv Sport treiben müsse, um sie wieder zu verbrennen.