Kinder lassen sich durch Fast Food Werbung beeinflussen

Wenn Kinder Werbung für Fast Food sehen, sind sie geneigt, dieses auch zu essen

Von Jutta Baur
10. Oktober 2011

Wissenschaftler belegen, was Eltern längst befürchtet hatten: Kinder essen vornehmlich das, was ihnen die Werbung anbietet. Die Experten der Texas A&M International University aus Laredo spielten 75 Kindern von drei bis fünf Jahren zwei Zeichentrickfilme vor.

Dazwischen wurde ein Werbespot eingespielt. Ein Teil der Kindergruppe sah Reklame für Pommes Frites, die andere für Äpfel. Nachdem die Vorführungen zu Ende waren, konnten sich die Kinder zusammen mit ihren Eltern einen Gutschein aussuchen. Dabei hatten die Eltern die Aufgabe, bei manchen Kindern die gesunde Variante, also die Apfelstücke, anzupreisen. Bei den übrigen hielten sich die Eltern zurück.

Über 70 Prozent der Kinder, die den Pommes-Spot gesehen hatten, wählten diese aus, wenn die Eltern nichts dazu sagten. Wurde von den Eltern jedoch auf die Apfelvariante hingewiesen, griffen nur 55 Prozent der Kids zu den frittierten Kartoffeln. Bei den Kindern, die Apfelwerbung hatten, langten 46 Prozent bei den Pommes frites-Gutscheinen zu. Dies änderte sich durch die Intervention der Eltern auf immerhin nur noch 33 Prozent.

Fazit: Eltern haben Einfluss, Werbung aber auch

Das beweist, dass der Einfluss der Eltern durchaus die Richtung ändern kann. Darum denkt der Leiter des Projekts Christopher Ferguson, dass ein generelles Verbot für Werbung bei Kindern nicht erforderlich sei. Es wäre vorteilhaft besonderen Wert auf Werbebotschaften für gutes, gesundes Essen zu legen. Denn schließlich habe die Studie auch gezeigt, wie sehr Kinder geneigt sind, angepriesene Lebensmittel auszuwählen.