Unwiderstehliche Süßigkeiten: Auch satte Kinder greifen gerne nochmal zu

Die angeborene Fähigkeit dem Sättigungsgefühl zu vertrauen geht bereits im Kindesalter verloren

Von Nicole Freialdenhoven
1. Dezember 2014

Erwachsene kennen es von sich selbst: Auch wenn das Mittagessen mehr als reichlich war und ordentlich satt gemacht hat, ist für den süßen Nachtisch noch immer Platz. Kindern geht es dabei nicht besser, stellten australische Forscher der Queensland University of Technology nun fest. Sie wollten herausfinden, ob kleine Kinder auf ihr natürliches Sättigungsgefühl hörten und in wie fern Eltern ihr Verhalten beeinflussten.

Regulierung der Nahrungsaufnahme geht verloren

Dazu nahmen 37 Kinder im Alter von drei bis vier Jahren an einem Experiment teil. Obwohl sie erst vor 15 Minuten eine sättigende Mahlzeit erhalten hatten und mehr als 80% von ihnen angegeben hatten, satt zu sein, langten ausnahmslos alle Kinder wieder zu, als sie Süßigkeiten angeboten bekamen.

Eigentlich sei der menschliche Körper darauf programmiert, nicht mehr zu essen als er gerade benötigt. Doch mit zunehmendem Alter geht schon Kindern diese Fähigkeit verloren und sie greifen auch weiter zu, wenn die Leckereien nun einmal vorhanden sind.

Überangebot führt zu gesteigertem Konsum

Die Forscher kritisierten in diesem Zusammenhang das ständige Überangebot von Lebensmitteln, insbesondere von leicht erhältlichen, energiereichen Lebensmitteln. Durch die ständige Konfrontation mit diesen Essensreizen konsumieren schon Kinder mehr als sie benötigen - mit den entsprechenden Folgen für ihr Gewicht.