Wie entwickelt der Mensch seine Vorlieben beim Essen? Die ersten Monate sind entscheidend

Von Nicole Freialdenhoven
5. September 2014

So manches Kleinkind lässt sich alle möglichen neuen Speisen vorsetzen und probiert alles begeistert aus - während andere Kinder stur alles verweigern, was nicht möglichst süß ist und leider oft auch ungesund. Die Eltern sind oft hilflos und wissen nicht, wie sie ihr Kind überzeugen sollen, dass Radieschen und Brokkoli mindestens genauso lecker sind wie Nudeln mit Ketchup. Möglicherweise ist es dann jedoch schon zu spät.

Kinder, die gestillt wurden, ernähren sich vielseitiger

Amerikanische Forscher analysierten die Daten aus der "Infant Feeding Practices Study II", an der 1500 Müttern mit ihren Kindern teilgenommen hatten: Dabei stellte sich heraus, dass sich die Kinder, die als Babys gestillt wurden, als Sechsjährige vielseitiger ernährten und auch Gemüse und Obst nicht verschmähten.

Allerdings ist unklar ob wirklich das Stillen selbst dafür verantwortlich ist, dass die Kinder experimentierfreudiger sind oder ob stillende Mütter verstärkt auf die gesunde Ernährung der Kinder achten.

Deutlich war dagegen, dass Babys, die schon sehr früh gezuckerte Getränke bekamen, auch mit sechs Jahren weit mehr zuckrige Softdrinks konsumierten und doppelt so häufig übergewichtig waren. Die Kinder, die in den ersten Lebensmonaten noch keine Bekanntschaft mit gesundem Brei aus Möhren oder Bananen geschlossen hatten, aßen auch später weit weniger Obst und Gemüse als ihre Altersgenossen.