Das Baby im 5. Monat

Im fünften Lebensmonat kann sich das Baby in Bauchlage schon recht gut vom Boden abstützen. Das Greifen funktioniert inzwischen ohne Probleme, und das Kind erkennt Mama und Papa.

Von Claudia Haut

Babys im fünften Monat sind wahre Mitteilungskünstler. Wenn sie etwas unbedingt möchten - oder auch nicht möchten, zeigen sie dies durch das Ausstrecken der Arme oder durch Weinen; das Ausdrücken von Gefühlen wird zunehmend leichter. Des Weiteren zeigt ein Großteil des Nachwuchses Humor und versucht, seine Mitmenschen zum Lachen zu bringen.

Wachstum:

  • Langsamere Gewichtszunahme
  • Gewichtszunahme: ca. 500 g
  • Mädchen: 6.900 g
  • Jungen: 7.500 g
  • Körpergröße: + 1 bis 4 cm
  • Kleidergröße: 62 bis 68
  • Schuhgröße: 15 bis 16

Neuer Blickwinkel

Nun sollte das Baby immer wieder auf den Bauch gelegt werden, wenn es wach ist. So trainiert es seine Arm- und Schultermuskulatur und hat schon bald so viel Kraft in den Ärmchen, dass es sich darauf aufstützen und das Köpfchen heben kann.

Auf diese Weise kann das Baby die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten und wird ganz stolz sein, wenn dies endlich gelingt. Nicht jedes Kind entwickelt sich nach Schema. Viele Kinder können dies auch erst einen Monat später.

Das Baby braucht Anregungen

Wenn das Baby auf dem Boden bzw. einer Kuscheldecke liegt, sollte man ihm immer Spielsachen hinlegen; dies fördert die Motivation, sich darauf zuzubewegen. Schon bald wird es durch Robben und später durch Krabbeln vorwärts kommen.

Spielsachen auf der Krabbeldecke motivieren das Baby sich fortzubewegen
Spielsachen auf der Krabbeldecke motivieren das Baby sich fortzubewegen

Die Eltern sollten ihrem Baby Spielsachen aus unterschiedlichen Materialien geben. Sie erfühlen

  • den weichen Stoff
  • das harte Holz
  • das leichte Plastik

und stecken alles in den Mund, um es genau zu erkunden.

Sinne

Das Hörvermögen der Babys nimmt in diesem Lebensmonat deutlich zu. Geräusche können nun noch besser lokalisiert werden, was mitunter lustige Spiele mit dem Nachwuchs möglich macht. Dies heißt aber auch, dass sich das Baby schneller ablenken lässt - das Füttern erfolgt bestenfalls an einem ruhigen Ort.

Das Verfolgen von Gegenständen und anderen Dingen fällt nun immer leichter, da sich auch das Sehvermögen weiterentwickelt; auch kleine Gegenstände können nun besser wahrgenommen werden.

Versteckspiele stehen in diesem Alter besonders hoch im Kurs, da der Nachwuchs auch entdeckt, dass man Dinge verstecken kann. Ein weiterer Fortschritt: bei Pastelltönen können nun Farbuancen differenziert werden.

Sprache

Der Umfang an neuen Lauten und Geräuschen nimmt weiterhin zu. Haben Babys ein Lieblingsgeräusch, wird dieses nun gerne in ganz bestimmten Situationen eingesetzt. Bis ein neuer Ton der Familie präsentiert wird, kann es schon mal ein wenig dauern - hier steht Perfektion an der Tagesordnung.

Phase des Fremdelns

Das Fremdeln nimmt nun deutlich zu. Diese Phase ist wichtig für das Baby und seine weitere Entwicklung. Daher sollten die Eltern dies respektieren und ihr Baby nicht anderen Leuten auf den Arm geben, wenn es dies scheinbar nicht (oder noch nicht) möchte.

Das Baby nicht hinsetzen

Viele junge Eltern sind ganz begeistert, wenn ihr Baby mit vier Monaten bereits ein wenig sitzen kann. Doch die Rückenmuskulatur ist so lange nicht fürs Sitzen ausgelegt, so lange das Baby sich nicht selbstständig hinsetzen kann.

Dieses selbstständige Hinsetzen geschieht normalerweise erst einige Monate später. Dann lassen sich die Kinder von der Krabbelposition auf den Popo plumpsen und sitzen.

So lange ein Baby dies noch nicht kann, sollte man es auch nicht in einen Hochstuhl setzen. Besser geeignet sind spezielle Babywippen. Darin kann das Baby auch jetzt schon am Familienessen teilnehmen.

Essensfragen

Auch wenn die meisten Hebammen und Ärzte das Einführen von Beikost ab dem sechsten Monat empfehlen, gibt es viele Eltern, die bereits jetzt mit dem Zufüttern anfangen. Hier sollte man einfach ausprobieren, ob es beim Baby gut ankommt, oder nicht.

Förderungsmöglichkeiten

Es gibt eine Menge Möglichkeiten, Kinder im fünften Lebensmonat in ihrer Entwicklung zu fördern. Hierzu zählt vor allem die Unterstützung der Lallphase - viel mit dem Baby sprechen, singen sowie komische Geräusche von sich geben - dies alles hilft dem Nachwuchs und bereitet ihm zudem Freude.

Das Hörvermögen lässt sich weiterhin mit Ton erzeugenden Spielzeugen wie Rasseln, ebenso mit Glöckchen oder einem Xylophon schulen. Spielt man Musik ab, was bei vielen Babys ebenfalls gut ankommt, sollte diese nicht zu laut eingestellt sein.

Die Bewegung des Kindes lässt sich vor allem durch das Hinlegen in Bauchlage auf eine Krabbeldecke fördern. Somit gibt man dem Baby einen interessanten Ausgangspunkt - es dreht sich auf den Rücken und entdeckt Zehen sowie Finger als neues, interessantes Spielzeug.

Feste Spielrituale helfen dabei, dem Nachwuchs einen Sinn für einen festgelegten Tagesrhythmus zu entwickeln. Wissen die Kleinen irgendwann, dass beispielsweise ein heiß geliebtes Spiel ansteht, ist die Freude umso größer.