Das Baby im 3. Monat

Ab dem dritten Lebensmonat schläft das Baby nun weniger als in den Wochen nach der Geburt. Das Massieren von Bäuchlein und Beinchen finden Babys jetzt besonders toll.

Von Claudia Haut

Auch im dritten Lebensmonat kommt es zu neuen Entwicklungsschritten. Das zuvor beschriebene soziale Lächeln kommt immer häufiger zum Vorschein; zudem fallen die Reaktionen auf Spiel- und Gesprächspartner intensiver aus. Das Kind wird insgesamt neugieriger.

Wachstum

In einem Alter von drei Monaten erfolgt die Gewichtszunahme immer noch schnell, wenn auch unregelmäßig: im Durchschnitt werden ein halbes bis ganzes Kilogramm zugenommen. Dabei haben Mädchen durchschnittlich ein Gewicht von 5.800 g und Jungen von 6.400 g. Die Körpergröße nimmt um drei bis vier Zentimeter zu.

Motorische Fähigkeiten

Noch vor wenigen Wochen hat das Baby bis zu 17 Stunden am Tag und in der Nacht geschlafen. Wie viel Schlaf das Baby braucht, ist individuell verschieden, aber es können jetzt schon einige Stunden weniger sein.

Stattdessen interessiert sich das Baby immer mehr für seine Umwelt und freut sich, wenn Mama und Papa ihm die Welt zeigen. Es schaut nun schon ganz konzentriert Dinge wie z.B. eine Babyrassel an und freut sich, wenn die Eltern mit ihm spielen. Ganz bewusst dreht das Baby nun sein Köpfchen in verschiedene Richtungen.

Liegt es in Bauchlage, kann es sich mitunter schon für kurze Zeit mit seinen Armen hochstemmen - bedeutend für die späteren Krabbelabenteuer. Im Bereich der Feinmotorik fällt auf, dass das Greifen mittlerweile schon deutlich zielgerichteter abläuft; hier wird ununterbrochen geübt, sei es mit speziellen Greifspielzeugen, oder auch mit Alltagsgegenständen.

Das Baby kann sich in Bauchlage vllt jetzt schon für kurze Zeit mit den Armen hochstemmen
Das Baby kann sich in Bauchlage vllt jetzt schon für kurze Zeit mit den Armen hochstemmen

Um die motorischen Fähigkeiten des Babys zu unterstützen, kann es sinnvoll sein, entsprechende Kurse zu besuchen. Hier werden unterschiedliche Bewegungsübungen vermittelt, die sich auch zuhause durchführen lassen. Beliebt ist beispielsweise das "Fahrradfahrspiel", bei dem die Beine des oder der Kleinen wie auf einem Fahrrad bewegt werden.

Das Baby erkundet alles mit dem Mund

Sobald das Baby greifen kann, steckt es alles in den Mund, um so das Spielzeug kennenzulernen. Zusätzlich ist auch das Lutschen und Saugen für das Baby sehr wichtig.

Wenn es nicht gerade an einem Spielzeug herumkaut, wird es jetzt vielleicht gerne den Daumen in den Mund stecken oder nach einem Schnuller fordern. Das Saugen beruhigt das Baby und hilft ihm, die Erlebnisse zu verarbeiten.

Mit "Mundeln" auf Erkundungstour
Mit "Mundeln" auf Erkundungstour

Sinne und Kommunikation

Vor allem der für die Hand-Augen-Koordination zuständige Hirnbereich wird sich in der kommenden Zeit schnell entwickeln. Mittlerweile sind die Babys in der Lage, vertraute von fremden Gesichtern zu unterscheiden; auch ein Wiedererkennen ist nun möglich.

Viele Babys mögen es, einfache Laute nachzuahmen - die Kommunikation mit seinem Kind nimmt also jetzt eine wichtige Rolle ein. Das Sprachgefühl kann zudem bereits jetzt trainiert werden, auch wenn es noch ein bisschen dauern wird, bis es zum ersten Wort kommt. Empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist beispielsweise das Vorlesen sowie das Benennen unterschiedlicher Gegenstände, zum Beispiel beim Einkaufen.

Wächst das Kind bilingual auf, sollte schon jetzt zweisprachig gesprochen werden. Hilfreich ist es, wenn ein Elternteil sich auf eine Sprache beschränkt; somit fällt die Zuordnung der einzelnen Wörter später leichter.

Das Gehör lässt sich abgesehen von der Sprache auch durch verschiedene andere Laute, wie die einer Rassel oder einer Glocke, trainieren. Dies bringt Abwechslung und hilft zudem dabei, das Kind abzulenken, etwa dann, wenn es kurz davor ist, loszuweinen. Generell empfinden viele Babys in diesem Alter monotone Geräusche, wie etwa das Brummen des Autos, als angenehm.

Das Sprechen sollte man mit dem Fühlen verbinden; der Tastsinn des Babys wird im dritten Lebensmonat deutlich empfindlicher. Nützlich sind beispielsweise Tast-Bilderbücher: beim Betrachten kann man dem Baby vorlesen oder etwas erzählen und das Greifen und Ertasten der unterschiedlichen Materialien im Buch sorgt für ein Training des Tastsinns.

Babymassagen und Babyschwimmkurs

Besonders gut kann sich das Baby jetzt auch entspannen, wenn es massiert wird oder an einem Babyschwimmkurs teilnehmen kann. Viele Hebammen bieten derartige Kurse an, bei denen die jungen Eltern die richtigen Massagegriffe lernen können.

Bei der Babymassage kann sich das Kind gut entspannen
Bei der Babymassage kann sich das Kind gut entspannen

Das Babyschwimmen findet im besonders warmen Wasser eines Schwimmbades statt. Nach dem Planschen im warmen Wasser sind die meisten Babys so müde, dass sie einige Stunden Schlaf brauchen.

Die feinen Härchen fallen aus

Vielen Babys fallen mit etwa zwei Monaten etliche Härchen aus. Meist geschieht dies genau an der Stelle, an der das Köpfchen immer auf der Matratze oder dem Boden liegt. Doch keine Sorge, sobald das Baby mobiler wird und nicht mehr den ganzen Tag liegt, wachsen die Haare wieder nach.

Geeignetes Spielzeug für den dritten Monat

Je aktiver das Baby wird, desto mehr kann es mit unterschiedlichem Spielzeug anfangen. Um das Gehör zu schulen, sind Rasseln eine gute Wahl; zusätzlich sind Stoff- und Pappbücher zum Vorlesen empfehlenswert.

Der Tastsinn lässt sich mit Tastbüchern und Kuscheltieren trainieren; für die Hand-Augen-Koordination eignen sich Spielebögen sehr gut. Eine Krabbeldecke ist besonders auch dann praktisch, wenn man unterwegs ist und sein Kind auch dann mal spielen und strampeln lassen möchte.

Häufige Koliken

Neben dem Haarausfall werden viele Babys jetzt auch von Bauchschmerzen geplagt. Die Koliken sind für das Baby leichter zu ertragen, wenn Mama und Papa es im so genannten "Fliegergriff" tragen. Das Baby liegt dabei mit dem Bauch auf dem Unterarm der Eltern, so dass das kleine Bäuchlein vom Handgelenk massiert wird.