Das Baby im 1. Monat

Im ersten Lebensmonat müssen sich Mutter und Kind erst einmal zusammenfinden. Gegen Ende dieses Monats kann das Baby bereits gut an der Brust oder der Flasche saugen.

Von Claudia Haut

In der ersten bis vierten Lebenswoche des Babys muss sich das kleine Lebewesen erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen. Es lernt, an der Brust zu saugen oder aus dem Fläschchen zu trinken. Dabei ist aller Anfang schwer, doch mit etwas Geduld klappen Stillen oder Fläschchengeben schnell, denn das Näschen des Babys ist bestens darauf ausgelegt, die Brustwarze zu "erschnüffeln".

Das Trinken aus dem Fläschchen ist da oft schwieriger, doch auch diese Hürde meistert das Neugeborene, wenn es nicht gestillt werden kann oder soll. Neben dem feinen Geruchssinn kann das Baby sogar schon kräftige Farben erkennen und lernt auch im ersten Lebensmonat die Gesichter von Mama und Papa kennen.

Bedürfnisse des Babys im ersten Lebensmonat

Körperliche Nähe und viel Schlaf

Ein so kleines Baby braucht unbedingt Liebe und körperliche Nähe. Man sollte das Baby viel umhertragen und ihm den Hautkontakt zu Mama und Papa gönnen.

Dabei verwöhnt man das Baby nicht, auch wenn dies früher gerne so formuliert wurde. Das Kind genießt die Nähe und baut Vertrauen auf.

Auch fühlt es sich durch die körperliche Nähe sicher und geborgen. Dies sind alles Voraussetzungen für den Aufbau des Urvertrauens, welches die Basis bildet für:

  • Selbstvertrauen und Vertrauen in andere
  • Vertrauen in das Leben
  • Selbstwertgefühl
  • die Fähigkeit, zu lieben
Viel Körperkontakt ist wichtig für den Aufbau des sogenannten Urvertrauens
Viel Körperkontakt ist wichtig für den Aufbau des sogenannten Urvertrauens

Neben der körperlichen Nähe ist auch ganz viel Schlaf für das Neugeborene wichtig. Etwa 17 Stunden des Tages verbringt es mit Schlafen. In der restlichen Zeit hat es Hunger oder quengelt, weil die Windel voll ist.

Der erste Lebensmonat ist geprägt von schlaflosen Nächten

Wie auch die folgenden Monate, so leiden die jungen Eltern besonders in den ersten Lebenswochen ihres Babys unter schlaflosen Nächten. Das Baby muss sich erst an den Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnen, und dies dauert seine Zeit.

  • Mehrmaliges Aufstehen
  • Umhertragen
  • Wickeln und
  • Füttern

in der Nacht sind ganz normal. Dafür sollten sich die jungen Eltern - soweit dies möglich ist - tagsüber hinlegen, wenn auch das Baby schläft. Um den Nachtschlaf des Babys zu fördern, kann man als Elternteil einige Tipps befolgen:

  • Das nächtliche Füttern und Wickeln sollte ruhig und im gedämmten Licht stattfinden - das Baby lernt auf diese Weise, dass in der Nacht nicht gespielt wird
  • Es ist hilfreich, Rituale einzuführen, bevor man das Baby ins Bett legt - mit der Zeit weiß es, dass zum Beispiel eine besondere Massage die anschließende Nachtruhe einläutet
  • Man sollte seinem Kind immer die Zuwendung geben, die es braucht - ist es ausgeglichener, wird es auch nachts besser schlafen können
Schlaflose Nächte und unregelmässiger Schlaf-wach-Rythmus prägen den ersten Monat
Schlaflose Nächte und unregelmässiger Schlaf-wach-Rythmus prägen den ersten Monat

Das erste warme Bad

Besonders schön empfindet es ein warmes Bad. Dann fühlt es sich zurückversetzt in die Zeit, als es noch im warmen Fruchtwasser schwimmen durfte. Etwa ab der zweiten Lebenswoche ist der Nabel des Babys verheilt und dem ersten Bad steht nichts im Wege.

Die Kontrolle des Badewassers ist dabei sehr wichtig. Babys im ersten Lebensmonat spüren Schmerzen, die durch zu heißes Wasser entstehen, leicht verzögert; die Nervenbahnen sind noch nicht gänzlich entwickelt.

Babypflege

Damit ein Baby sich wohlfühlt, sollte die Windel natürlich regelmäßig gewechselt werden; zudem müssen sie richtig sitzen. Auch ein warmes Bad empfindet es, wie bereits erwähnt, als angenehm. Zusätzlich sollten die Eltern sich auch um die Nabelpflege kümmern.

Der Rest der Nabelschnur fällt nach einigen Tagen ab; zuvor ist er jedoch anfällig für Infektionen. Er sollte stets sauber und trocken gehalten werden, um dies zu vermeiden.

Die Körperpflege des Babys kann mithilfe eines Waschlappens oder weichen Schwamms erfolgen. Die Haare wäscht man am besten bei einem wöchentlichen Bad mit klarem Wasser.

Die einfühlsame Babypflege ist wichtig
Die einfühlsame Babypflege ist wichtig

Entwicklungsschritte des Babys im ersten Lebensmonat

Die Sinne

Bereits ab dem ersten Tag wird das Baby mit zahlreichen neuen Sinneseindrücken konfrontiert. Es mag dabei oftmals hilflos erscheinen, doch sind all seine Sinne bereit, Neues zu empfangen und zu lernen.

Die meisten Eindrücke erhalten Babys im ersten Monat über den Tastsinn. Aus diesem Grund ist auch die körperliche Nähe und Wärme so wichtig. Dabei reagieren die Kleinen bereits sehr empfindlich; schon Temperaturschwankungen von über fünf Grad Celsius können ihnen zu schaffen machen.

Neben dem Tastsinn sind auch Geruchs- und Geschmackssinn bereits deutlich ausgeprägt. Letzterer wird schon beim Trinken des Fruchtwassers trainiert; der Geruch wiederum wird besonders in den ersten zwei Lebenswochen auf die Probe gestellt, dann, wenn das Baby lernt, seine Eltern und Geschwister an deren Geruch zu erkennen.

Der Hörsinn wird ebenso bereits im Mutterleib trainiert. So kann das Neugeborene vertraute Stimmen oder beispielsweise in der Schwangerschaft oft gehörte Musikstücke wieder erkennen. Den Hörsinn kann man mit seinem Kind mithilfe von beruhigenden Worten üben.

Die Augenentwicklung ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht gänzlich abgeschlossen. Gesichter und Gegenstände, die sich in einem Abstand von ca. 20 Zentimeter befinden, können Babys fixieren, wenn auch nur für kurze Zeit. Im Laufe der nächsten Wochen verbessert sich die Sehkraft durch das stetige Trainieren der Augenmuskeln.

Kommunikation

Die effektivste Möglichkeit, seine Bedürfnisse auszudrücken, stellt das Schreien dar. Zudem lernen die frisch gebackenen Eltern im Laufe der ersten Wochen, bestimmte Gesichtsausdrücke des Kindes oder auch dessen Bewegungen zu deuten.

Die beste Methode, um herauszufinden, was das Baby möchte und braucht, ist es, auf seine Instinkte zu vertrauen. Des Weiteren hilft natürlich die Ausschlussmethode - so kann das Schreien Ausdruck für

etc. sein.

Reflexe und Bewegungen

Bevor es einem Baby möglich ist, bestimmte Bewegungen, wie etwa das Drehen von Kopf und Körper, auszuführen, werden diese von unterschiedlichen Reflexen gesteuert. Zu den angeborenen Reflexen, die im ersten Lebensmonat präsent sind, zählen

  • der Saugreflex bei Berührung der Lippen zur Sicherung der Nahrungsaufnahme
  • der Suchreflex bei Berührung der Wange zum Erkennen einer potentiellen Nahrungsquelle
  • der Greifreflex an Händen und Füßen zur Unterstützung des Festhaltens an Mutter oder einer anderen Bezugsperson

Ärztliche Kontrolle der Entwicklung

Ob sich der Nachwuchs gut entwickelt, lässt sich in der ersten Zeit vor allem am Verhältnis von Gewicht und Größe erkennen und wird von Hebammen und Ärzten regelmäßig überprüft. Eltern tendieren dazu, diese Werte mit denen anderer Kinder in diesem Alter zu vergleichen; doch können sich von Baby zu Baby gravierende Unterschiede zeigen - man sollte sich daher an die statistischen Durchschnittswerte halten bzw. daran orientieren.

Bereits kurz nach der Geburt erfolgt der Apgar-Test, der dazu dient, den gesundheitlichen Zustand des Kindes zu kontrollieren. Er ist Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung U1, gefolgt von der U2 sowie der U3 am Ende des ersten Lebensmonats.