Das Baby im 9. Monat

Im neunten Lebensmonat können schon viele Babys krabbeln und beginnen, sich überall hochzuziehen. Nun wird der Speiseplan um einen Brei erweitert, nämlich den Obstbrei.

Von Claudia Haut

Das Warten auf das erste Wort sowie auf die ersten Schritte an der Hand ist ab diesem Alter ein besonders präsentes Thema. Der Entdeckergeist der Kinder wird weiterhin gestärkt: es wird angefasst, gedreht, geschraubt und geöffnet. Ebenfalls markant: die starke Trennungsangst.

Die Sprache

Einige wenige Babys werden in diesem Alter möglicherweise bereits ihr erstes Wort gesprochen haben. Generell jedoch ist das Nachahmen von Geräuschen weiterhin beliebt. Dabei wird eine Menge erzählt, gerne auch für sich allein - somit findet der Übergang zu so genannten Lallmonologen statt; auch die Silbenbildung kann mit neun Monaten schon stattfinden.

Das Baby wird mobil

Jedes Baby entwickelt sich anders und so krabbeln die einen acht Monate alten Babys schon fleißig umher, während die anderen noch zufrieden in der Bauchlage spielen.

Die Kinder, die schon krabbeln, werden sich jetzt sicher bald an allem hochziehen, was sich dazu eignet:

Auf Sicherheit setzen

Eltern sollten entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen, um mögliche Unfälle zu vermeiden. So sollte besonders auf lange Tischdecken verzichtet werden; Vorhänge muss man auf deren Zugfestigkeit hin testen.

Auch die Absicherung von Treppen spielt eine Rolle. Kindersicherungen sind auch in Form von

  • Schrank- und Schubladensicherungen
  • Klemmschutz für die Türen
  • Steckdosenschutzkappen
  • Sicherungen für Herd- und Backofen
  • Kantentschutz- und Eckenschutz-Auflagen sowie
  • Pflanzentopfgittern

zu empfehlen. Möbel und Fernseher sollten zudem kippsicher gemacht werden.

Erste Babyschuhe?

Die ersten Schuhe sollten erst gekauft werden wenn das Kind richtig läuft
Die ersten Schuhe sollten erst gekauft werden wenn das Kind richtig läuft

Die Zeit in der die ersten Laufversuche gestartet werden, bringt viele Eltern auf die Idee, auch die ersten Babyschuhe zu kaufen. Orthopäden und Kinderärzten zufolge sollte man jedoch auf das Barfußlaufen setzen - dies stärkt Sehnen und Muskeln und hilft den Kleinen zudem dabei, unterschiedliche Bodenarten kennen zu lernen.

Keine Sorge! Das erste gesprochene Wort kommt in diesem Alter sehr selten vor; jedes Kind macht andere Fortschritte!

Feinmotorische Fähigkeiten

Auch die Feinmotorik entwickelt sich nun immer mehr und so kann ein Baby mit acht Monaten den so genannten Pinzettengriff mittlerweile sicher anwenden: Kleines Spielzeug wird dann mit Daumen und Zeigefinger aufgehoben. Besonders gerne wenden Babys diesen Pinzettengriff jetzt zum Aufheben von Fusseln oder Brotbröseln an und bringen Mama und Papa vielleicht dadurch auf die Palme.

Viele Kinder möchten jetzt auch schon aus ihrer eigenen Tasse trinken. Aller Anfang ist auch hier schwer und zu Beginn läuft sicher noch viel daneben. Trotzdem sollte man das Kind ermutigen und über ein paar nasse Oberteile hinwegsehen.

Der Obstbrei wird eingeführt

Wenn das Baby den Mittags- und Abendbrei gut verträgt, dann steht jetzt, im neunten Lebensmonat, der Einführung des letzten Breis nichts mehr im Wege: Der Obst-Getreide-Brei besteht aus Obstmus und ein wenig gesundem Getreide. Wer ihn nicht selbst anrühren möchte, kann ihn auch fertig im Gläschen kaufen.

Auch hier sollte man jedoch langsam erst mit einer Obstsorte beginnen und beobachten, ob das Kind das Obst gut verträgt. Die meisten Kinder lieben den süßen Geschmack von Obst und freuen sich darauf.

Die Angst, allein gelassen zu werden

Der Abschiedsschmerz ist mit neun Monaten besonders ausgeprägt. Dieser basiert auf einem natürlichen Schutzinstinkt, der Babys davor bewahrt, sich zu weit von den Eltern zu entfernen - was besonders eben jetzt, wo der Nachwuchs mobiler wird, an Bedeutung gewinnt.

Doch auch diese Trennungsangst gehört zu den wichtigen Entwicklungsschritten eines Menschen dazu und somit müssen auch tränenreiche Abschiede mal in Kauf genommen werden, wenn eine Trennung einmal unvermeidlich ist. Ansonsten sind vertraute, kleine Helferlein empfehlenswert, wie etwa der Schnuller oder das Lieblingskuscheltier.

Der Trennungsschmerz ist jetzt besonders ausgeprägt
Der Trennungsschmerz ist jetzt besonders ausgeprägt

Spielerische Förderung

Auch wenn es nun vielleicht nervig ist, wenn das Baby auf seinen Erkundungstouren das Zeitschriften- oder Bücherregal oder den Schrank mit den Töpfen ausräumt, so sollte man nicht schimpfen, solange nichts Schlimmes passieren kann. Babys finden es sehr spannend, etwas auszuräumen und später wieder einzuräumen. Und Zeitungen sind natürlich besonders interessant, wenn man sie auch noch zerreißen darf.

Das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern ist jetzt eine besonders beliebte Tätigkeit - das Verständnis für viele verschiedene Dinge ist sehr viel besser geworden; diese können mitunter auch benannt werden. Um die motorischen sowie sprachlichen Fähigkeiten des Kindes zu fördern, eignen sich folgende Spiele:

  • Versteck- und Suchspiele
  • Gemeinsames Kuchenbacken
  • Gemeinsame Körperpflege zur Schulung der Körperwahrnehmung
  • Malen mit den Fingern
  • das Trainieren des Krabbelns, beispielsweise, indem man das Baby durch die Beine krabbeln lässt