Probiotika zur Behandlung von Säuglingskoliken - und das Schreien hat ein Ende?

Von Dörte Rösler
25. Oktober 2013

Gebrüll ohne Ende - fast jedes fünfte Baby schreit extrem oft. Und lange. Mediziner vermuten dahinter Säuglingskoliken, die den Kleinen nach jedem Stillen stundenlange Schmerzen verursachen. Eine Studie weist nun darauf hin, dass Schreibabys durch Probiotika geholfen werden könnte.

Denn die Darmflora bei kolikanfälligen Säuglingen unterscheidet sich von der Verdauung anderer Kinder. Zwar gleicht sich die Besiedelung nach einigen Monaten an. Diese Zeit kann für Eltern und Baby jedoch quälend lang werden. Mit Probiotika lässt sich die Schreidauer möglicherweise verkürzen.

Um die Wirkung verschiedener Präparate zu vergleichen, haben australische Forscher insgesamt zwölf Studien mit fast 1300 Kindern ausgewertet. Ergebnis: Probiotika können zwar nicht in allen Fällen helfen, drei Studien zeigen jedoch einen klaren Erfolg. Eine weitere Therapiestudie mit der sogenannten Formula-Diät weist auf einen möglichen Nutzen der Behandlung hin.

Bislang gibt es also kein klares Urteil über die Probiotika-Therapie. Zudem sind die bisherigen Daten schwer vergleichbar. Aktuell laufen aber noch fünf große Studien, von denen Kinderärzte neue Beweise erhoffen.