Baby led Weaning - Was ist das und wie geht man dabei vor?

Beim Baby-led Weaning handelt es sich um eine Methode der Beikosteinführung. Einen festen Zeitpunkt gibt es für den Start nicht; stattdessen bestimmt das Baby selbst, wann es bereit dazu ist. Es wird fest in das familiäre Essen mit eingebunden, sitzt dabei mit am Tisch und beteiligt sich an den Mahlzeiten - zunächst mit den Händen, später mit Besteck. Lesen Sie alles Wissenswerte über das Baby-led Weaning und was es dabei zu beachten gibt.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist Baby-led Weaning und warum ist es sinnvoll?

Wer sich in der Beikostzeit weniger Stress machen möchte, sollte das so genannte "Baby-led Weaning" ausprobieren, was so viel bedeutet wie "babygesteuertes Entwöhnen". Bei dieser Variante der Beikosteinführung, die von einer englischen Hebamme entwickelt wurde, darf das Baby selbst entscheiden, wann es bereit für die Beikost ist. Ob es zu diesem Zeitpunkt sechs Monate oder auch schon acht Monate ist, spielt keine Rolle.

Neben dem richtigen Zeitpunkt darf das Baby auch mitentscheiden, was es essen möchte. Zusätzlich erhält es weiterhin Muttermilch oder Fertigmilch, so wie es diese möchte. Nahrungsmittel, die jeweils altersgerecht sind, legt man dem Baby aber in Griffweite.

Charakteristisch am Baby-led Weaning ist aber, dass die Nahrungsmittel nicht püriert gefüttert werden. Man schneidet sie lediglich in kleine Stücke, und das Baby darf sie dann selbst essen. Ziel ist, dass die Babys

  • Spaß am Essen bekommen und
  • viele unterschiedliche Lebensmittel probieren.

Sie werden dann auch später unkomplizierte Esser werden.

Vorzüge des Baby-led Weanings

Durch diese Form der Beikosteinführung kann das Kind

  • Geruch, Farbe, Beschaffenheit und Geschmack der Nahrung selbst erkunden
  • Selbstvertrauen und Unabhängigkeit fördern
  • seine Kaufähigkeit sowie die Hand-Augen-Koordination entwickeln
  • nach und nach aussuchen und selbst wählen, was ihm schmeckt

Baby in den Familienalltag integrieren - Wie funktioniert Baby-led Weaning?

Damit das Baby-led Weaning auch erfolgreich verlaufen kann, sollte man das Baby so früh wie möglich an den Familienmahlzeiten teilnehmen lassen. So kann es schon früh sehen, wie und was die Familie isst und wie sehr das Essen Spaß machen kann.

In den ersten Monaten wird das Baby nur zusehen und kein Interesse am Essen zeigen. Etwa mit einem halben Jahr wird sich diese Einstellung jedoch ändern. Dann ist die Zeit gekommen, zu der man das Baby mitessen lassen darf, wenn es dies möchte.

Natürlich kann das Baby am Anfang noch nicht so viel essen, dass es davon satt wird. Zusätzlich benötigt es immer noch die Brust oder die Flasche.

Das erste Essen vom Familientisch sollte man dem Baby geben, wenn es ausgeruht und nicht besonders hungrig ist. Es wird das Essen dann erst einmal mit den Fingern untersuchen, ehe es davon probiert. Dazu muss das Essen so geschnitten sein, dass es ein Baby gut greifen kann.

Die Regeln des Baby-led Weanings

Auf folgende Punkte ist beim Baby-led Weaning zu achten:

  • das Baby sollte aufrecht und stabil sitzen und seine Hände und Arme frei bewegen können
  • dem Baby sollte Nahrung angeboten werden, statt sie ihm zu geben
  • man sollte mit gut aufgreifbaren Nahrungsmitteln beginnen
  • neue Formen und Konsistenzen sollten langsam dazugegeben werden
  • das Baby sollte möglichst oft an den Mahlzeiten der Familie dabei sein
  • das Baby sollte nicht zu müde oder hungrig sein, damit es sich darauf konzentrieren kann
  • Muttermilch oder Milchnahrung sollten auch weiterhin gegeben werden; sie bleiben bis zum ersten Lebensjahr die Hautnährstoffquelle
  • während des Essens sollte dem Baby Wasser angeboten werden
  • das Baby sollte weder abgelenkt noch angerieben werden
  • dem Baby sollte kein Essen in den Mund gesteckt werden

Welche Nahrungsmittel? - Beim Baby-led Weaning auf gesunde Ernährung achten

Baby-led Weaning beinhaltet gesundes Essen. Auch wenn Pommes von den Babys gut gehalten werden und auch leicht zu kauen sind, sollten sie nicht Bestandteil dieser Form der Beikost sein. Stattdessen darf das Baby gesunde Lebensmittel essen, wie:

In jedem Fall sollten diese Lebensmittel ohne Salz und Zucker zubereitet werden und kein Fast Food sein.

Wichtiger Bestandteil dieser Ernährungsform ist auch, dass man das Baby nicht füttert. Es darf selbst entscheiden, ob und was es essen möchte.

Auf welche Nahrungsmittel sollte verzichten werden?

Vermeiden sollte man:

  • Honig
  • rohe Eier
  • Schalentiere
  • Nahrungsmittel mit extra Zucker und Salz
  • Fertiggerichte und Fast Food

Mögliche Nachteile des Baby-led Weanings

Damit die Babys sich am Essen nicht verschlucken, sollen sie immer aufrecht sitzen und keinesfalls aus den Augen gelassen werden. Dies ist definitiv ein Nachteil dieser Form der Beikost. Während Babys pürierte Lebensmittel nicht nur gefahrloser schlucken können, essen sie davon auch mehr, weil es für sie deutlich einfacher ist. Befürworter des Baby-led Weaning sehen aber auch ihre Erfolge, auch wenn es etwas dauert.