Baby Tee - Ab wann dürfen Babys Tee trinken und welche Sorten sind besonders bekömmlich?

Babytee ist ein stetiger Begleiter der ersten Lebensmonate, nicht nur weil er gut schmeckt, sondern auch, weil er wohltuend und bekömmlich ist. Daneben hat er noch, je nach Sorte, eine beruhigende Wirkung oder hilft beispielsweise gegen Blähungen. Lesen Sie, ab wann Babys Tee trinken dürfen und welche Sorten bei welchen Beschwerden helfen können.

Von Claudia Rappold

Der richtige Zeitpunkt - Ab wann darf Babytee getrunken werden?

Babytee ist in der Regel ein bekömmlicher, wohlschmeckender und gesunder Durstlöscher. Babys müssen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und deshalb ist es wichtig, dass sie genug trinken. Vor allem im Sommer, wenn es sehr heiß ist, brauchen sie vermehrt Getränke. Viele Mütter, die voll stillen, verzichten die ersten sechs Monate auf eine Teezugabe.

Wenn voll gestillt wird, empfehlen auch die meisten Hebammen, keinen zusätzlichen Tee zu verabreichen. Das Baby erhält bereits alle nötigen Nährstoffe und ausreichend Flüssigkeit über die Muttermilch.

Zusätzliche Getränke ab Beginn der Beikost

Erst ab dem Zeitpunkt, wenn auch Beikost eingeführt wird, kann man anfangen, zusätzliche Flüssigkeit zuzuführen - wobei auch hier die meisten Hebammen empfehlen, das Baby zum Durstlöschen an Wasser zu gewöhnen und Tee nur als willkommene Abwechslung anzubieten.

Flaschenkinder brauchen auch in den ersten Lebenswochen, vor allen Dingen an heißen Sommertagen einen Durstlöscher. Da kann man neben Wasser auch einen Tee anbieten.

Der erste Tee

In der Regel ist der erste Tee der Fencheltee, denn dieser

  • schmeckt gut
  • ist bekömmlich
  • wirkt beruhigend und
  • wirkt auch gut gegen Bauchschmerzen und Blähungen.

Andere für Kinder geeignete Teesorten kann man nach und nach einführen. Ab dem Beikostalter können dann weitere Sorten hinzukommen.

Auch kleine Kinder haben schon ihren eigenen Geschmack und den dürfen sie ja auch haben. Man findet schnell heraus, was für ein Tee ihnen schmeckt und welchen sie weniger mögen. Auch werden die verschiedenen Teesorten unterschiedlich gut vertragen.

Tee und Fruchtsaft kombinieren

Oft werden Teesorten auch mit säurearmen Fruchtsäften gemischt, dies ist ein guter, fruchtiger und erfrischender Durstlöscher und enthält noch Vitamine. So kann Fencheltee mit Apfelsaft etwa nach dem vierten Lebensmonat gegeben werden.

Auch der Saft sollte ohne Zuckerzusatz sein. Hagebuttentee mit Apfel-Waldbeersaft kann man etwa ab dem sechsten Lebensmonat probieren. Die wohlschmeckenden Kräutertees können im Beutel oder lose verwendet werden.

Am Anfang sollte der Tee immer warm gegeben werden, bei älteren Kindern kann man ihn gerade an heißen Tagen auch als kalten Durstlöscher servieren.

Sorten - Welcher Babytee ist am bekömmlichsten und bei welchen Beschwerden hilfreich?

Damit das Baby den Tee unbeschwert genießen kann und keine schädlichen Stoffe zu sich nimmt, sollte man generell auf Tee aus biologisch kontrolliertem Anbau zurückgreifen. Die meisten Hebammen empfehlen, das Kind zum Durstlöschen an Wasser zu gewöhnen und den Tee nur als willkommene Abwechslung anzubieten - eben wegen seiner Heilwirkung.

Besonders beliebt für kleine Kinder ist Fencheltee: Er wirkt beruhigend und ist ein hervorragendes Mittel gegen Blähungen. Daneben schmeckt er auch noch angenehm süßlich.

Auch Anistee eignet sich besonders gut für Babys. Auch Teemischungen wie Anis-Fenchel-Kümmel sind nicht nur besonders wohlschmeckend, sondern sie beruhigen und wirken gegen Blähungen und Verdauungsbeschwerden. Hier zeigen wir, wie man diese Teemischung richtig zubereitet.

Hagebutten- oder Hibiskustee sind ebenfalls geeignete Sorten. Sie werden von den meisten kleinen Kindern jedoch nicht gemocht, weil sie so sauer schmecken.

Kamillentee durfte früher in keiner Hausapotheke fehlen. Er ist ein traditionelles Heilmittel und hilft bei Bauchschmerzen und wirkt entzündungshemmend. Die meisten Kinder mögen seinen balsamischen Geschmack.

Bei folgenden Beschwerden kann Babytee angeboten werden:

  • Unruhe (Fencheltee)
  • Blähungen (Fencheltee, Anistee)
  • Bauchschmerzen/Magen-Darm-Probleme (Kamillentee, Anistee)
  • Husten (Anistee)
  • Krämpfe (Roiboos-Tee)

Pfefferminz- , grüner Tee und Schwarztee sind ungeeignet

Von der Gabe von Pfefferminztee wird abgeraten, Babys und Kleinkinder sollen ihn nicht zum Trinken bekommen. Das in ihm enthaltene Menthol ist zu stark und kann durch den so genannten Glottiskrampf zum Atemstillstand führen.

Schwarztee hat nicht nur viele Gerbstoffe, er wirkt auch anregend und ist für Babys und kleine Kinder nicht geeignet. Gleiches gilt für grünen Tee.

Wie schmeckt der Tee den Kleinen am besten?

Der Geschmackssinn des Babys ist noch sehr empfindlich und entwickelt sich erst weiter. Geprägt wird dieser vor allen Dingen durch Gewohnheit: Wenn man den Fencheltee von Anfang an ungesüßt verabreicht, gewöhnt sich das Kind daran und er wird ihm schmecken.

Auf gesüßte Getränke verzichten

Es ist ein falsches Denken, dass wir glauben, alles süßen zu müssen. Das Kind bekommt über die Milchnahrung genug Zucker und wenn es später den gesüßten Tee aus der Flasche nuckelt, werden die Zähne dauernd umspült und sind kariesgefährdet.

Auch auf Zuckerersatzstoffe sollte man verzichten. Der balsamische und von Natur aus leicht süßliche Geschmack von Fencheltee wird von den meisten Babys gemocht.

Tee, Wasser und Saft

  • Wenn das Kind den Zucker im Tee nicht kennt, wird es diesen auch nicht vermissen. Kinder, die partout keinen Tee möchten, sollte man dann lieber an Wasser gewöhnen.

    Dieses muss dann aber abgekocht sein oder man kauft im Drogeriemarkt spezielles Wasser für Säuglingsnahrung.

  • Säfte können erst ab dem Beikostalter eingeführt werden, weil sie vorher nicht bekömmlich sind. Wer dem Kind Tee zubereitet, sollte darauf achten, dass er qualitativ hochwertig ist.

  • Bei Tee aus kontrolliert biologischem Anbau kann man darauf vertrauen, dass er frei von Pestiziden und ähnlichen Schadstoffen ist.

Zubereitung von Babytee

Babytee sollte immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden. So können mögliche Keime zerstört werden.

Bevor man dem Kind den Tee anbietet, sollte dieser auf Zimmertemperatur abgekühlt sein. Kein Zucker, Honig, Sirup oder Süßstoff dazugeben.

Geschmackssache

Neben der Milchnahrung ist jeder neue Geschmack für das Kind ein Erlebnis. Da Kinder von Natur aus neugierig sind, probieren sie auch gerne neue Geschmackrichtungen aus.

Aber natürlich kann es passieren, dass sie etwas nicht mögen. Das dürfen sie auch - wir mögen ja auch nicht alles. Man weiß heute, dass der Geschmackssinn des Kindes schon im Mutterleib geprägt wird. Also je gesünder sich die werdende Mama ernährt, umso besser.

Ist Granulattee für Babys empfehlenswert?

Praktisch, vor allen Dingen für unterwegs, ist Granulattee; diesen Instanttee gibt es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen und Variationen, etwa als:

  • Gutenachttee
  • Schlummertee
  • Bauchwehtee

Der Granulattee ist ein Halbfertigprodukt, er muss nur noch mit abgekochtem Wasser überbrüht werden und schon ist er trinkfertig.

Zahngefährdende Granulattees

Viele Granulattees sind allerdings mit Zucker oder einem Zuckerersatzstoff gesüßt. Babys brauchen aber keinen gesüßten Tee, für sie sind die einfachen Geschmackrichtungen noch ein Erlebnis und wenn sie den Zucker nicht gewöhnt sind, vermissen sie ihn auch nicht.

Hat man aber erst einmal damit angefangen, dann trinken sie ungesüßten Tee nicht mehr. Sind erstmal die ersten Milchzähnchen da, werden diese gerade beim Nuckeln an der Flasche ständig mit Zucker umspült und sind kariesgefährdet.

Es gab in der Vergangenheit sogar Gerichtsurteile gegen die Hersteller von Granulattees für Kinder, nach denen sie für die entstandenen Gesundheitsschäden haften mussten.

Der Gesundheit Ihres Kindes zuliebe

Von daher ist von Granulattee bis auf wenige Ausnahmen eher abzuraten. So viele Umstände bereitet ein selbst zubereiteter Tee auch nicht und für unterwegs kann man ihn schon zu Hause vorbereiten.

Der Gesundheit des Kindes und der Zähne zuliebe sollte man auf die eigene Teezubereitung zurückgreifen, dann ist man auf der sicheren Seite. So hat man ein natürliches und naturbelassenes Produkt und am besten verwendet man Tee aus Bioanbau.